Fraunhofer SIT: Volksverschlüsselung startet ohne Quellcode
Mit der Volksverschlüsselung soll jeder verschlüsseln können - also zumindest jeder, der einen E-Perso, einen Telekom-Festnetz-Account oder einen Registrierungscode besitzt. Zum offiziellen Start des Projektes gibt es aber weder Quellcode noch ein Written Offer im Sinne der GPL.

Das Fraunhofer Institut für Sichere Informationstechnologie hat heute den Start der Volksverschlüsselungssoftware bekanntgegeben. Nutzer können sich die entsprechende Software ab sofort kostenfrei herunterladen und sich einen eigenen Schlüssel erstellen. Eigentlich sollte auch der Quellcode zur Inspektion verfügbar sein, bislang ist das aber nicht der Fall. Auch sonst gibt es nur wenige Details.
- Fraunhofer SIT: Volksverschlüsselung startet ohne Quellcode
- Ein bisschen Open Source und wenig technische Details
Erklärtes Ziel der Entwickler ist es, Ende-zu-Ende-Verschlüsselung massentauglich machen. Die Handhabung soll deutlich einfacher sein als zum Beispiel beim Einsatz von PGP oder S/MIME. Anders als beim von der Bundesregierung vorangetriebene De-Mail-Projekt bietet die Volksverschlüsselung tatsächlich eine durchgehende Verschlüsselung der Inhalte.
Doch im Gegenzug lassen sich mit dem neuen Projekt keine rechtsverbindlichen Unterschriften für offizielle Dokumente erstellen. Für den Versand von Mails fallen dafür keine Kosten an. Trotzdem darf bezweifelt werden, ob das Projekt erfolgreicher wird als die ungeliebte De-Mail.
Derzeit eine deutsche Insellösung
Denn wer selbst ein Zertifikat erstellen will, muss sich authentifizieren. Dazu kann entweder der kaum verbreitete neue Personalausweis genutzt werden, wenn der Chip aktiviert ist. Alternativ kann ein Telekom-Festnetz-Account oder eine persönliche Registrierung, etwa bei Messen, genutzt werden. Als nächstmöglichen Termin gibt Fraunhofer die IT-Security Messe ITSA in Nürnberg an - die vom 18. bis zum 20. Oktober stattfindet. Andere Verfahren wie Postident seien in Planung. Langfristig sollen auch Registrierungen außerhalb Deutschlands möglich sein.
Die Volksverschlüsselung ist nicht mit dem etablierten Verfahren Pretty Good Privacy (PGP) kompatibel. Fraunhofer schreibt dazu: "Die beiden Verfahren S/MIME und OpenPGP zum Signieren und Verschlüsseln von E-Mails sind vom Prinzip her zwar ähnlich, aber leider nicht kompatibel, da sie unterschiedliche Formate für Schlüssel, Zertifikate und verschlüsselte Daten verwenden. Das heißt, Sender und Empfänger müssen das gleiche Verfahren nutzen, wenn sie signierte oder verschlüsselte Nachrichten austauschen wollen."
Es müssen also immer beide Kommunikationspartner die Volksverschlüsselungssoftware installieren. Nach Angaben von Fraunhofer wird das erstellte Zertifikat nicht zentral gespeichert. Geht es verloren, müssen Nutzer demnach ein neues beantragen. Die Software gibt es bislang nur für Windows. MacOS, Linux und mobile Betriebssysteme sollen folgen.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Ein bisschen Open Source und wenig technische Details |
- 1
- 2
Schafft es jemand, einen schweren Fehler in der Software zu finden, bevor der Quelltext...
Irgenwo hab ich gelesen, dass die Telekom die Infrasturktur betreibt... was auch immer...
Die haben ebenfalls das Ziel Windows- und Android-Nutzern End-to-end-Kryptographie auf...
Hallo Golem, Diese Aussage: "Anders als beim von der Bundesregierung vorangetriebene De...