Ein bisschen Open Source und wenig technische Details
Dem Projekt gingen Auseinandersetzungen über den von Fraunhofer verwendeten Open-Source-Begriff voraus. Denn die von Fraunhofer verwendete Lizenz ist nicht mit der Definition der Open-Source-Initiative kompatibel.
Auf der Webseite schreibt Fraunhofer daher nach vorheriger Berichterstattung auf Golem.de auf die Frage "Ist die Volksverschlüsselung Open Source": "Das ist eine schwierige Frage, weil "Open Source" vielfältig verwendet wird. Die Software ist "Open Source" in einem umgangssprachlichen Sinn, weil der Quelltext offengelegt wird. Sie ist nicht "Open Source" im Sinne der Open-Source-Initiative."
Lizenztechnisch könnte Fraunhofer Probleme bekommen. "Denn nach Durchsicht der Lizenzvereinbarungen [PDF] enthalten diese den Lizenztext der General Public License 3.0 (GPL)". Offenbar wird also GPL-lizenzierter Code verwendet. Doch ein "Written Offer" finden wir nicht. Mit dem "Written Offer" muss der Anbieter von Software, die GPL-Code enthält, dem Nutzer mitteilen, wo und auf welche Weise der Quellcode zu bekommen ist.
Kaum technische Hintergründe
Zu den technischen Hintergründen der Volksverschlüsselung gibt es auf der Webseite nur wenige Informationen. Installiert man die Software, wird Mozillas Network Security Services installiert, außerdem ist die Cryptobibliothek Bouncycastle mit im Paket. Außerdem importiert die Software ohne Zutun der Nutzer ein von Fraunhofer selbst signiertes Root-Zertifikat.
Das Fraunhofer SIT hatte in den FAQ angekündigt, den Quellcode auf Github zu veröffentlichen. Bislang können wir dort aber kein Repository finden. Es soll geprüft werden, ob und wie Beiträge von außen berücksichtigt werden können. In der Readme-Datei, die der Anwendung beiliegt, finden sich zwei Links auf Quellcode-Pakete. Diese sind jedoch nicht aktiv und leiten auf die Startseite des Projektes um. Auch die Quellcode-Lizenz und das Contributor-License-Agreement sind noch leer.
Auch die Lizenzfrage ist noch nicht geklärt. In den FAQ heißt es: "Wir sind dabei die Lizenz zu definieren. Das ist ein schwieriges Unterfangen, wir bitten daher noch um etwas Geduld. Die Lizenz wird auch festlegen, ob und wie andere sich beteiligen können und wie wir mit Hinweisen auf Sicherheitslücken umgehen, sollten solche gemeldet werden."
Wir haben das Fraunhofer SIT um eine Stellungnahme zur Verfügbarkeit des Quelltextes und zu den Lizenzfragen gebeten, bislang aber keine Antwort erhalten.
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Fraunhofer SIT: Volksverschlüsselung startet ohne Quellcode |
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