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Französischer IT-Konzern: Atos baut 1.300 Arbeitsplätze in Deutschland ab

Der frühere Siemens -Bereich SIS ist der Kern von Atos in Deutschland, wo ein Viertel der Jobs gestrichen werden soll.
/ Achim Sawall
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Proteste gegen Stellenabbau bei Atos (Bild: IG Metall)
Proteste gegen Stellenabbau bei Atos Bild: IG Metall

Atos wird in Deutschland rund 1.300 Arbeitsplätze streichen. Das gab der französische IT-Konzern am 12. Mai 2021 in Paris bekannt(öffnet im neuen Fenster) . Dazu habe man sich mit den Sozialpartnern, also Betriebsräten und Gewerkschaft, geeinigt.

Atos hat in Deutschland rund 10.000 Beschäftigte. Der detaillierte Plan über den massenhaften Stellenabbau werde am 28. Juli 2021 vorgestellt.

Atos Deutschland entstand im Wesentlichen aus dem Siemens-Bereich IT Solutions and Services (SIS), der im Dezember 2010 verkauft wurde. Siemens besaß weiterhin 15 Prozent an Atos Deutschland und war dessen größter Kunde.

Zugleich nahm Atos die Umsatz- und Gewinnziele für das laufende Jahr zurück. Statt des bisher angekündigten Umsatzwachstums von 3,5 bis 4 Prozent erwartet Atos jetzt stagnierende Umsätze. Im zweiten Quartal 2021 ging das Geschäft um 1,5 Prozent zurück.

Für den Stellenabbau erwartet Atos in diesem Jahr Kosten von 180 Millionen Euro.

Rund 75 Atos-Beschäftigte hatten im Juni in München gegen die Umstrukturierungen und Abbaupläne protestiert(öffnet im neuen Fenster) . Juan Carlos Rio Antas, der Verhandlungsführer der gemeinsamen IG Metall/GBR-Delegation, bestätigte, dass die betriebsbedingten Kündigungen zu vermeiden seien, was nur mit kampfbereiten Arbeitern durchzusetzen sei.

Eine Sprecherin von Atos Deutschland erklärte Golem.de: "Die Anforderungen im Markt für digitale Services verändern sich rapide. Atos in Deutschland hat daher Gespräche mit seinen Sozialpartnern aufgenommen, um ein Projekt zur strategischen Neuausrichtung als Antwort auf die wirtschaftlichen Notwendigkeiten in Deutschland einzuleiten. Diese Gespräche verlaufen in einer konstruktiven Atmosphäre. Es wurde bereits eine Rahmenvereinbarung zur Neuausrichtung abgeschlossen, die in den nächsten Wochen in weitergehenden Verhandlungen mit den Sozialpartnern ausgearbeitet wird."

Ziel sei es, die künftigen Geschäftseinheiten auf die Bedingungen der sich unterschiedlich entwickelnden Segmente im Digitalmarkt auszurichten.


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