Französische Gendarmerie: Freie Software spart 40 Prozent Kosten

Auf der Evento Linux Conference in Lissabon hat der Major der Französischen Gendarmerie, Stéphane Dumond(öffnet im neuen Fenster) , den Wechsel der Polizeitruppe von Windows XP zu einer angepassten Ubuntu-Variante(öffnet im neuen Fenster) erklärt. Demnach senkt die Verwendung der freien Software die Betriebskosten um bis zu 40 Prozent.
Die Einsparungen resultierten einerseits aus dem Wegfall der Lizenzkosten für proprietäre Software, andererseits sei die Verwaltung der Rechner aber auch einfacher und werde mit kleineren zentral organisierten Teams durchgeführt, sagte Dumond. Zudem seien nach der Umstellung wesentlich weniger technische Eingriffe notwendig. Der Support-Aufwand der lokalen IT-Teams, die den Nutzern helfen müssen, geht also zurück.
Die Vorteile seien aber nicht nur monetär. Es sei " unbezahlbar ", nicht mehr von den Geschäftsentscheidungen der Softwarehersteller abhängig zu sein. Ebenso lasse sich das Risiko bei der Einführung neuer Technologie besser kontrollieren.
Langsamer Umstieg innerhalb von Windows
Der Umstieg auf freie Software und Ubuntu wurde sehr lang im Voraus geplant und sollte ermöglichen, dass jeder der 95.000 Computernutzer einen Zugriff auf die internen Netzwerkressourcen der Gendarmerie erhält. Vor der Umstellung war dies nur 20.000 Nutzern möglich.
Zunächst stieg die Behörde im Jahr 2004 dafür auf Openoffice um und nutzte den Open-Document-Standard als Grundlage für die Software zur internen Kommunikation. Es folgten 2006 Mozillas Firefox und Thunderbird als Standard und in den zwei darauffolgenden Jahren weitere Software, etwa Gimp oder der VLC-Player.
72.000 Ubuntu-Rechner bis 2014
Erst 2008 begann eine Testphase mit Ubuntus Long-Term-Support-Version (LTS) auf 5.000 Computern. Es folgten 20.000 Rechner im Jahr 2011 und weitere 10.000 im Jahr 2012. In diesem Frühjahr und Sommer schließlich wurden alle bis dahin mit Ubuntu laufenden Rechner auf Ubuntu 12.04 LTS aktualisiert.
Auf den noch verbliebenen Windows-XP-Geräten soll nun bis zum Sommer 2014 ebenfalls Ubuntu installiert werden, so dass die Polizeibehörde bis dahin insgesamt 72.000 Rechner mit dem freien Betriebssystem betreiben will. Diese sind weltweit in über 4.300 lokalen Netzwerken verteilt.



