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Frankfurt am Main: Polizei findet vermisstes Mädchen mithilfe von KI-System

Die Polizei Frankfurt am Main hat mit einem KI -gestützten Videosystem eine vermisste Jugendliche ausfindig machen können.
/ Przemyslaw Szymanski
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Drei Videoüberwachungskameras an einem Lichtmast (Symbolbild) (Bild: Polizei Hessen)
Drei Videoüberwachungskameras an einem Lichtmast (Symbolbild) Bild: Polizei Hessen

In Frankfurt am Main ist eine vermisste Jugendliche mithilfe künstlicher Intelligenz gefunden worden. Das teilte(öffnet im neuen Fenster) das dortige Polizeipräsidium am 17. Oktober 2025 mit. Demnach war die 16-Jährige am 8. Oktober aus einer psychiatrischen Einrichtung verschwunden, in der sie untergebracht war. Sie soll sich in einer psychischen Ausnahmesituation befunden haben.

Noch am selben Tag leitete das Polizeipräsidium Frankfurt am Main umfangreiche Suchmaßnahmen ein. Da die Ermittler vermuteten, dass sie sich im Bahnhofsviertel aufhielt, kam dabei auch ein KI-gestütztes Videosystem zum Einsatz, das Aufnahmen aus dem Bahnhofsgebiet automatisch auswertet.

Nach einer Eilanordnung des Polizeipräsidiums, die durch eine Richterin bestätigt wurde, durfte ein Foto des Mädchens in die Datenbank eingespeist werden. Die Software verglich das Bild daraufhin mit tausenden Bildsequenzen aus dem Überwachungsnetz im Stadtgebiet.

Bereits am Abend des 9. Oktober erkannte das System eine Übereinstimmung in der Taunusstraße. Ein Mitarbeiter der Videoüberwachung überprüfte den Hinweis manuell, bewertete die Übereinstimmung als hoch und informierte eine Streife in der Nähe. Kurz darauf fanden die Beamten das Mädchen wohlbehalten und brachten es zurück in die Einrichtung.

Gesetzesänderung ermöglicht Fahndung per KI

Möglich wurde der Einsatz durch eine Änderung des hessischen Polizeigesetzes , die im Februar in Kraft trat. Sie erlaubt erstmals, künstliche Intelligenz in Videoschutzanlagen gezielt zur Suche nach vermissten Personen einzusetzen. Ziel ist es, große Datenmengen schneller auszuwerten, ohne eine flächendeckende Überwachung zu schaffen.

Dementsprechend erfreut zeigte sich Polizeipräsident Stefan Müller: "Der erste echte positive Treffer zeigt eindrucksvoll, wie uns auf Basis des neuen Polizeigesetzes modernste Technik zuverlässig und erfolgreich bei der Abwehr von Gefahren für Leib und Leben hilft." Er betonte aber, dass die letztendliche Entscheidung immer beim Menschen liege.

Hessens Innenminister Roman Poseck bezeichnete den Fall als Beleg für den verantwortungsvollen Umgang mit der neuen Technik. Der Frankfurter Allgemeinen Zeitung(öffnet im neuen Fenster) sagte er: "Genau für solche Fälle ist der Einsatz von KI in Videoschutzanlagen dringend erforderlich, um Menschen in Gefahr schnell helfen zu können."


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