Offene Hardware mit Intel-Prozessor
Wie bereits eingangs erwähnt, sind der DDR4-RAM über zwei SO-DIMM-Slots, das WLAN-Modul und eine NVMe-SSD allesamt gesteckt. Wir können uns also im Nachhinein für ein RAM- oder SSD-Upgrade entscheiden, was wir wirklich begrüßen. Alternativ können wir eigenen RAM vor dem Kauf bestellen und diesen manuell einbauen, etwa um Geld zu sparen oder eine bestimmte Art von Produkt zu integrieren.
Dabei sei gesagt, dass Framework im eigenen Shop bereits gute Hardware zu fairen Preisen anbietet. In unserem Paket wurden etwa eine WD-Black-SN750-SSD mit 1 TByte Kapazität und zwei DDR4-3200-SODIMM-Module von Crucial mitgeliefert.
Baubedingt ist es aber nicht möglich, auch das SoC, hier ein Tiger-Lake-Prozessor von Intel samt Iris-Xe-GPU, modular zu verkaufen. Stecksockel für Mobil-SoCs sind schlicht nicht vorgesehen. Framework verkauft stattdessen Mainboard-Module mit verschiedenen Intel-SoCs als Gesamtpaket.
Intel-SoC mit Thermal Throttling
Zur Auswahl stehen derzeit der Core i6-1135G7, der Core i7-1165 G7 und der Core i7-1185G7, der auch in unserem Testmuster arbeitet. Künftig will der Hersteller Mainboards mit neueren und noch nicht erschienenden SoCs anbieten - als Upgrade-Möglichkeit für den eigenen Laptop.
Durch den höheren Takt von maximal 4,8 GHz und dem Power-Budget von hier maximal 28 Watt kann der Core i7-1185G7 durchschnittlich gute Werte abliefern. Die TDP stellen wir über den integrierten Leistungsslider in Windows 10 auf Höchstleistung. Alle Modi darunter setzen die TDP auf maximal 15 Watt fest, was die Abwärme und Lautstärke unter Last - auf Kosten der Leistung - reduziert.
Wir messen im Hochleistungsmodus 5438 Punkte im zehnminütigen Cinebench-R23-Dauerlauf (Multicore). Der Chip liegt damit etwas unter dem Leistungsniveau eines Surface Pro 8 mit identischem SoC, das 6.129 Punkte im Cinebench-R23-Dauerlauf erreicht.
Ein Blick auf unsere Messungen zeigt: Das SoC läuft mit 28 Watt unter Last und hat damit ein zum Surface Pro 8 identisches Power-Budget zur Verfügung. Allerdings erreicht der Framework Laptop schnell Temperaturen von 98 Grad Celsius. Entsprechend muss der Chip heruntertakten, um nicht zu überhitzen. Während dem Cinebench-R23-Durchlauf ist der Takt pro Kern auf im Schnitt 3,3 GHz gesetzt.
Hier sehen wir, dass der Framework Laptop klar nicht als Workstation-Ersatz mit viel Rendering- oder Kalkulationsleistung ausgelegt sein soll. Stattdessen arbeitet das System unter leichten Lasten, also etwa Tabellenkalkulation, Webbrowsing, Videokonferenzen, Medienkonsum und Textverarbeitung fast geräuschlos.
Und auch unter unrealistisch hoher Dauerlast rauscht der Lüfter recht leise vor sich hin. Das sehen wir als Vorteil für diese Art Notebook an. Für die meisten Aufgaben ist das System sowieso schnell genug - trotz Thermal Throttling unter Last. Wir ziehen aber aus unseren Messungen den Schluss: Der Core i7-1185G7 ist möglicherweise nicht für das Gerät geeignet und dessen Vorteil durch einen höheren Standardtakt kommt kaum zum Tragen. Stattdessen sollten wir zu den niedriger taktenden und günstigeren Alternativen greifen.
In älteren Spielen nutzbar
Die integrierte Intel-Xe-Grafikeinheit liefert eine gute Leistung ab. Natürlich ist das Notebook an sich dafür nicht ausgelegt - auch wegen des erwähnten Thermal Throttling durch die CPU. Wir zeigen trotzdem am kompetitiven Shooter CS:GO, dass Spielen auf dem Gerät nicht unmöglich ist.
Dazu lassen wir Bots auf der Map de_dust2 gegeneinander antreten. In mittleren Details (2x MSAA) und bei Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) sind knapp 70 fps möglich. Interessanterweise ist das System hier schneller als das Surface Pro 8 mit identischem SoC, das bei gleichen Settings in CS:GO 55 fps erreicht.
Die mitgelieferte NVMe-SSD von Western Digital, eine WD Black SN 750, ist ebenfalls erwartungsgemäß flott unterwegs und über vier Lanes an PCIe angebunden. Wir messen 3.405 Mbyte/s im sequentiellen Lesen und 3.109 MByte/s im sequentiellen Schreiben.
Der zweite M.2-Slot ist für ein Drahtlosmodul reserviert, hier ein Intel AX210NGW mit WI-Fi-6-Kompatibilität. Einen weiteren Slot gibt es hier nicht. Wir können aber weiteren Flash-Speicher jederzeit über ein Anschlussmodul hinzufügen, welches dann per USB-C angebunden ist.
Akku durchschnittlich gut
Der Framework-Laptop ist für die meisten Aufgaben ausdauernd genug, wenn auch nicht wirklich herausragend gut ind dieser Disziplin. Hier wird nämlich ein (relativ kleiner) 55-Wattstunden-Akku verbaut, der wie alle anderen Komponenten ausgewechselt werden kann - sollte das nach langer Nutzung notwendig sein.
Wir messen 5:52 Stunden im Akkutest des PCMark 10 Applications, der Videokonferenzen, Casual Gaming und Textverarbeitung mit einbezieht. Das Display ist während des Tests auf 200 cd/m² eingestellt und der Drahtlosadapter eingeschaltet.
Natürlich wäre es möglich, auch mehr Akkulaufzeit durch einen größeren Energiespeicher zu erreichen. Platz dafür ist in der aktuellen Version des Framework Laptop allerdings nicht. Möglicherweise bessert der Hersteller in Zukunft noch nach.
Was allerdings kaum besser geht ist die Unterstützung für diverse Betriebssysteme.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Framework Laptop im Test: Das wird unser nächstes reparierbares Arbeits-Notebook | Linux oder Windows sind kein Problem |
Ich finde es auch nicht schön. Diese Keilform habe ich noch bei keinem anderen Hersteller...
Die Laptop Modelle, für die du 5 Jahre lang "ein Neues" kaufen kannst, oder einen...
Das halte ich - leider - für unwahrscheinlich. Alles, was einen Sockel hat, verbraucht...
Ich weiß nicht woher die Behauptung immer kommt, dass der M1 so wahnsinnig...