Welcher Anschluss darf es heute sein?
Wirklich besonders und völlig einzigartig ist das Modularitätskonzept des Framework-Laptops in Bezug auf die externen Anschlüsse. Während aktuelle Laptops teilweise sogar nur noch über einen einzigen USB-C-Anschluss verfügen, können wir beim Framework gleich vier physische Anschlüsse verwenden. Diese Anschlüsse lassen sich über eine Art Steckkartensystem frei anordnen und je nach Bedürfniss auswählen.
Bei den Anschlüssen haben wir die Wahl: möchten wir HDMI, DP, USB-C, USB-A oder einen Micro-SD-Kartenleser haben, oder doch lieber einen der Anschlüsse durch ein Flash-Speicher mit 1 TByte Kapazität ersetzen? Die Steckkartenmodule sind dabei letztlich kleine Peripherie-Geräte oder auch nur Adapter, die über eine übliche USB-C-Buchse an den Framework-Laptop angeschlossen werden.
Die Anschlüsse in der Gehäuseunterseite sind dabei logischerweise auch ohne die Steckkartenmodule nutzbar, so können wir darüber direkt einen USB-C-Monitor betreiben oder ein USB-C-Dock anschließen, auch wenn dies eigentlich nicht so vorgesehen ist - technisch steht dem nichts im Weg. Die Optik eines Kabels, das aus der Unterseite des Laptop irgendwie hinausführt, sorgt dann zudem noch für etwas mehr Bastler-Feeling.
Die Steckkarten lassen sich an einem neuen Laptop zunächst nur relativ schwer ein- und wieder ausstecken. Das dürfte sich im Laufe einer längeren Nutzung aber deutlich vereinfachen. Sicher im Gehäuse bleiben diese aber immer durch einen Rückhaltemechanismus, der sich ein Drücken mit dem Finger lösen lässt.
Fraglich ist für uns dabei aber nach wie vor, wie oft das Wechseln der Module in der Praxis tatäschlich stattfindet. Immerhin sollten viele Nutzer inzwischen über Adapter, Docking Stations oder Ähnliches verfügen, sodass wohl eine Konfiguration der Adapater - etwa für den Wechsel zwischen Büro und Homeoffice - ausreichen dürfte. Ein Vorteil könnten die Module des Framework-Laptop dabei auf Konferenzen oder Ähnlichem sein, wenn Nutzer nicht wissen, welche Art Anschlüsse sie erwarten können. Oder: um die Hardware des Framework zu erweitern und für die Zukunft fit zu machen.
Nahezu unendliche Anschlussmöglichkeiten
Denn auch mit den Modulen selbst dürften künftig noch einige Basteleien möglich werden. So sind die Module der Framework-Macher selbst wiederum mit dem bereits bekannten Torx M5 verschraubt und lassen sich mit etwas Druck auch öffnen. Für die Flash-Speicher-Erweiterungskarte bietet das Framework-Team etwa einen Reparaturguide an, der erklärt, wie darin ein Heatpad angebracht werden kann, um ein mögliches Drosseln wegen zu großer Wärmeentwicklung zu verhindern.
Zusätzlich zu all dem hat das Framework-Team auch ein Developer-Programm für die Erweiterungsmodule gestartet. Dazu stellt das Team Dokumentationen, CAD-Vorlagen und Referenz-Designs bereit, sodass neue Module erstellt werden können. Zu den bisher hier von der Community vorgestellten Ideen gehören ein magnetischer Ladeanschluss, eine LTE-Modem, ein RJ45-Ethernet-Anschluss oder ein Modul mit dem Raspberry Pi 2040.
Das Modul-Konzept zeigt dabei vor allem, dass sich der Framework-Laptop den eigenen Bedürfnissen anpassen lässt und der Laptop so auch langfristig genutzt werden kann. Kommen künftig neue Anschlüsse auf den Markt, könnten dafür einfach kleine neue Module erstellt oder auch kaputte ersetzt werden. Das geht bisher so eigentlich nur im klassischen Tower und der Framework ist der erste Laptop, der das derart einfach bietet. Einzig limitierender Faktor dabei ist die USB-C-Schnittstelle und deren Anbindung an das Mainboard.
Einzige Schwachstelle: Verlötete USB-C-Ports
Doch auch Framework geht Kompromisse ein. So sind die vier USB-C- Buchsen, die der Verbindung der Anschlusssteckmodule dienen, allesamt auf dem Mainboard verlötet. Nun ist das nicht unbedingt eine Sollbruchstelle, denn die Steckmodule werden auf eine Schiene immer geradlinig - und damit stabil - in einen der vier USB-C-Ports eingeschoben.
Die Erfahrung mit Smartphones und Notebooks zeigt aber: Auch Thunderbolt- und USB-C-Buchsen sind nach extensiver Nutzung irgendwann kaputt. Deshalb hat Apple etwa beim neuen Macbook Pro M1 die Thunderbolt-4-Ports auf Controllerplatinen ausgelagert und nur verschraubt. Dafür sind RAM, SSD und so gut wie alles andere am Apple-Gerät gar nicht wechselbar. Trotzdem gibt es beim Framework Laptop definitiv Raum zur Verbesserung - wenn auch nur einen kleinen.
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Privatanbieter sind nicht die einzige Zielgruppe. Als schweizer Techniker viel mit HP...
Das kommt sicher alles noch. Die sind aktuell ja in den ersten Runden. Sobald sie...
Oida. Geh einfach auf Geizhals und setz die entsprechenden Filter. (Wichtig: keine...
Wir haben so ein "vernünftiges Gerät" (also Lenovo X1 Yoga) in dr Firma unter die Nase...