Fragwürdige Auszeichnung: Electronic Arts zum schlimmsten US-Unternehmen gekürt
Die Bank of America muss sich Spielepublisher Electronic Arts (EA) als schlimmstes Unternehmen Amerikas geschlagen geben. Gewählt hatten die Leser des US-Blogs The Consumerist, das nun selbst in der Kritik steht.

Electronic Arts (EA) hat die zweifelhafte Ehre, als erstes Unternehmen der Spielebranche von den Lesern des Blogs The Consumerist mit dem Titel "Worst Company In America 2012" und der zugehörigen Trophäe "Golden Poo" ausgezeichnet zu werden. Auf Platz zwei, deutlich hinter EA, folgt die Bank of America (BofA).
Insgesamt 250.000 Stimmen zählte The Consumerist bei der diesjährigen Wahl zum schlimmsten Unternehmen der USA. Die Wahl durchläuft mehrere Durchgänge, bis es am Ende zu einem Stechen zwischen den beiden Finalisten kommt. Hier lag EA mit einem Anteil von 64 Prozent vor der Bank of America.
Ein goldenes Häufchen für EA
EA soll nun die goldende Trophäe in Kot-Form zugehen. Sie ging 2011 an BP, wegen des Umgangs mit dem Ölunglück vor der US-Küste. Anders als EA hat BP dabei Menschenleben und die Natur gefährdet. Dennoch sollte man laut The Consumerist nicht verächtlich und voreilig denken, dass es sich ja nur um ein Videospielunternehmen handle.
Den "Sieg" von EA erklärt The Consumerist wie folgt: "Nun, nachdem sie jahrelang ignoriert und in die Holzklasse verbannt wurden, haben Gamer abgestimmt und Electronic Arts sowie dem Gaming-Business als Ganzem eine Nachricht überbracht: 'Hört auf, eure Kunden wie Dreck zu behandeln'."
The Consumerist wirft EA Gier vor, die Kunden würden mit Kleinbeträgen und Nebenkosten zu Tode geschröpft. EA hat in den vergangenen Monaten viel Kritik aushalten müssen, zuletzt, weil ein wichtiger Story-Bestandteil aus dem fertigen Spiel Mass Effect 3 geschnitten wurde, um es Kunden entweder über die teurere Sammleredition oder als separate Downloaderweiterung (DLC) zu verkaufen.
EA in der Kritik
Davor gab es Kritik an EAs Onlinedienst Origin, der zumindest in der Anfangsphase Spyware-Züge an sich gehabt haben soll und zudem Nutzern den Zugang zu bereits gekauften Spielen verwehrte, weil sie sich im EA-Forum unflätig verhalten haben. Beides wollte EA aber untersuchen und verbessern.
Auf wenig Gegenliebe stößt auch EAs Zwangsbindung von PC-Spielen an den Origin-Dienst und die zumindest zeitliche Exklusivität für EA-Spiele - die damit etwa auf konkurrierenden Diensten, wenn überhaupt, erst sehr spät nach der Markteinführung angeboten werden.
Generell hat sich EA mit vielen, nur wenig Innovationen hervorbringenden Fortsetzungen von Spieleserien den Ruf erarbeitet, lediglich auf das Geld der Kunden auszusein, vor neuen Konzepten zurückzuschrecken und Altbewährtes bis zum Ende auszureizen.
Befremden nicht nur bei EA
"Wir sind uns sicher, dass Bankchefs, Öl-, Tabak- und Waffenhersteller alle erleichtert gewesen sind, dass sie in diesem Jahr nicht auf der Liste waren. Wir werden weiter preisgekrönte Spiele und Dienste entwickeln, die von mehr als 300 Millionen Menschen weltweit gespielt werden", zitiert Gamesindustry.biz den EA-Sprecher John Reseburg.
Auch beim Wirtschaftsmagazin Forbes löst EAs Einstufung als schlimmstes US-Unternehmen eher Befremden aus: "Die Miseren der Spieleindustrie lassen sich einfach nicht mit den Aktionen der BofA vergleichen, die dazu führten, dass Leute im wahrsten Sinne des Wortes ihre Häuser und Ersparnisse verloren haben... EA wird weithin verabscheut, und sie haben diese Reputation selbst zu verantworten, aber sie werden aus Gründen verabscheut, die im Grunde im Vergleich zu den großen Pfandbriefbanken und Banken verblassen, die in die Immobilienkrise und den Finanzkollaps involviert sind."
Gamesindustry.biz erinnert zudem daran, dass EA sehr fortschrittlich ist, wenn es darum geht, homosexuelle und bisexuelle Inhalte zu unterstützen. Als Beispiele werden die Veröffentlichung von Bioware-Spielen wie Mass Effect und Star Wars: The Old Republic genannt, in denen Spieler auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften eingehen können. Dasselbe trifft für Biowares Dragon-Age-Spiele zu. Als Resultat sei EA zum Ziel einer Anti-Homosexuellen-Kampagne durch christliche Fundamentalisten geworden - und habe bereits tausende von Beschwerdebriefen erhalten.
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