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FP-5 Flamingo: Ukraine setzt auf Marschflugkörper mit 3.000 km Reichweite

Die Ukraine präsentiert ihren neuen Marschflugkörper FP-5 Flamingo, der US-Waffensystemen der 1950er Jahre ähnelt.
/ Andreas Donath
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FP-5 Flamingo (Bild: Ukrainisches Verteidigungsministerium)
FP-5 Flamingo Bild: Ukrainisches Verteidigungsministerium

Die Ukraine hat ihren neuen Lenkflugkörper FP-5 Flamingo vorgestellt - eine Waffe, die sich offenbar an Designs aus der Zeit des Kalten Krieges orientiert. Der Flamingo wiegt etwa sechs Tonnen und trägt einen eine Tonne schweren Sprengkopf. Die Geschwindigkeit soll bei 950 km/h liegen.

Defense Express(öffnet im neuen Fenster) berichtete, die Spezifikationen des Flamingos wiesen Ähnlichkeiten mit Lenkflugkörpern auf, welche die USA zwischen den 1950er und frühen 1970er Jahren einsetzten. Die US-Systeme MGM-13 Mace und MGM-1 Matador hatten ähnliche Gewichts- und Nutzlastcharakteristika und ein ähnliches Design.

Große Ausmaße im Vergleich zu modernen Systemen

Der Flamingo hat eine Spannweite von sechs Metern und kann dem Bericht zufolge Ziele in bis zu 3.000 Kilometern Entfernung treffen. Diese Dimensionen kontrastieren stark mit modernen Systemen wie der US-Tomahawk-Rakete, die 1.470 Kilogramm wiegt und eine Spannweite von 2,67 Metern hat. Russlands Kh-101-Marschflugkörper wiegt zwischen 2.200 und 2.400 Kilogramm bei einer Spannweite von drei Metern.

Historische Parallelen in der Raketenentwicklung

Die MGM-1 Matador, erstmals 1952 eingesetzt, wog 5.400 Kilogramm und trug einen Nuklearsprengkopf von mehr als einer Tonne. Die anfängliche Zielführung erfolgte über Sichtverbindungsfunkkommandos, später wurde die Reichweite mit dem Shanicle-Funknavigationssystem auf 1.000 Kilometer erweitert.

Die 1959 eingeführte MGM-13 Mace integrierte das Atran-Navigationssystem, eine frühe analoge Version der Geländefolgetechnik. Der Allison J33-A-41-Jetmotor der Mace ermöglichte eine Reichweite von 2.300 Kilometern mit dem Sprengkopf, der nahezu eine Tonne wog.

Die Ukraine modifizierte bereits ihre Neptun-Anti-Schiff-Rakete für Landangriffe und erweiterte die Reichweite auf 1.000 Kilometer. Die Neptun erlangte 2022 Aufmerksamkeit, als ukrainische Streitkräfte sie zum Versenken des russischen Flaggschiffs Moskva im Schwarzen Meer einsetzten.


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