Forschungsprojekt: Lärm soll vor lautlosen Elektroautos warnen
Elektroautos fahren so leise, dass Fußgänger und Fahrradfahrer Gefahr laufen, sie zu spät zu bemerken. Um die Unfallrate nicht zu erhöhen, wollen Autohersteller sie mit Lärm aus Lautsprechern warnen.

Im Red Flag Act in Großbritannien und Irland war festgelegt, dass jedem Auto ein Fußgänger mit einer roten Flagge vorauslaufen musste, um die Bevölkerung zu warnen. Das als technologiefeindlich kritisierte Gesetz galt von 1865 bis 1896. Angesichts von Elektroautos wird es jetzt wieder aktuell. Zwar will niemand die rote Flagge zurück, Fußgänger und weitere Verkehrsteilnehmer sollen jedoch vor den leisen Elektroautos gewarnt werden. Wie dies möglichst nervenschonend möglich ist, wird mit dem EU-geförderten Projekt Evader erforscht.
Das neue System soll Fußgänger erkennen und vor elektrischen Autos, die leise durch die Straßen fahren, warnen. Die Sorge: Wer sich zu sehr auf sein Gehör verlässt, könnte künftig durch die steigende Zahl von Elektroautos und Hybridfahrzeugen, die elektrisch anfahren, gefährdet sein.
Damit leise Fahrzeuge erkannt werden, sollen sie zielgerichtet Lärm machen. Dazu müssen zunächst Fußgänger in der Nähe geortet werden. Mit dem Projekt Evader werden entsprechende Technologien entwickelt. Mit dabei sind neben zahlreichen Zulieferbetrieben auch die Hersteller Renault, Nissan, Peugeot, Citroen und Continental sowie die Technische Universität Darmstadt.
Nissan hat in sein Elektroauto Leaf ein System eingebaut, das über seine Dashcam Fußgänger und Fahrradfahrer vor dem Auto erkennt. Sechs Lautsprecher werden genutzt, um ein Warngeräusch zielgerichtet auf den Verkehrsteilnehmer zu lenken. Es ist leiser als ein herkömmliches Auto, soll aber gut hörbar sein. Andere Verkehrsteilnehmer sollen es kaum wahrnehmen, so dass das Elektrofahrzeug einen seiner größten Vorteile behält: Es ist abgesehen vom Abroll- und Windgeräusch praktisch unhörbar.
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