Forschung: Aliens in 33.000 Lichtjahren Entfernung möglich

Ein Forschungsteam hat die Bedingungen, die für intelligentes außerirdisches Leben erforderlich sind, genauer untersucht(öffnet im neuen Fenster) . Planeten, denen es an Plattentektonik und ausreichend Kohlendioxid und Sauerstoff fehlt, könnten fortgeschrittene Zivilisationen wie die unsere außergewöhnlich machen.
Zu diesem Schluss kommen Manuel Scherf und Helmut Lammer von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, die ihre Ergebnisse auf dem Europlanet Science Congress und der Division for Planetary Science (EPSC-DPS) in Helsinki (Finnland) Anfang September 2025 vorstellten.
Voraussetzungen für die Entstehung von fortschrittlichem Leben
Ein erdähnlicher Planet muss bestimmte Kriterien erfüllen, damit eine Biosphäre lange genug bestehen kann. Erst dann kann die Entwicklung von komplexem Leben und einer anschließenden Fortschrittstechnologie funktionieren.
Dafür muss sich genug Kohlendioxid auf dem Planeten befinden, um die Fotosynthese aufrechtzuerhalten und ein Entweichen aus der Atmosphäre zu verhindern. Es darf aber auch nicht zu viel Kohlendioxid sein, da sonst die Atmosphäre vergiftet wird oder zu viel Wärme einfängt.
Dieses Gleichgewicht soll durch die Plattentektonik hergestellt werden. Diese reguliert die Menge des atmosphärischen Kohlendioxids über den Kohlenstoff-Silikat-Zyklus. Aber die Plattentektonik kann die Biosphäre nicht ewig aufrechterhalten.
"Irgendwann wird der Atmosphäre genug Kohlendioxid entzogen, so dass die Fotosynthese nicht mehr funktioniert. Für die Erde wird dies voraussichtlich in etwa 200 Millionen bis zu einer Milliarde Jahren der Fall sein" , teilte Scherf mit(öffnet im neuen Fenster) .
Die richtige Menge an Sauerstoff sei entscheidend
Ein Planet bräuchte also auch eine lebenserhaltende Biosphäre, die länger als die Zeit anhält, die technologisch intelligentes Leben braucht, um sich zu entwickeln. Auf der Erde dauerte diese Entwicklung 4,5 Milliarden Jahre.
Außerdem muss eine Welt eine Stickstoff-Sauerstoff-dominante Atmosphäre haben, um eine fortschrittliche Zivilisation zu entwickeln . Vor allem Sauerstoff ist nicht nur für die Biologie, sondern auch für den technischen Fortschritt von entscheidender Bedeutung. Ein Sauerstoffgehalt von weniger als 18 Prozent könnte die Verwendung von Feuer verhindern. Dieses war in der Vergangenheit für die Metallverarbeitung und damit für die Entwicklung fortschrittlicher Werkzeuge unerlässlich.
In welcher Entfernung könnten sich Aliens befinden?
Auf Grundlage dieser Annahmen erstellte das Forschungsteam ein Modell, in dem die Lebensdauer von Biosphären mit verschiedenen atmosphärischen Zusammensetzungen über einen längeren Zeitraum hin zu vergleichen ist.
Sie kamen zu dem Schluss, dass eine fortgeschrittene technologische Zivilisation, die in unserer Milchstraßengalaxie existieren würde, der Erde wahrscheinlich etwa 33.000 Lichtjahre am nächsten käme. Eine solche Zivilisation müsste obendrein mindestens 280.000 Jahre lang überleben. Möglicherweise noch viel länger, damit es eine Chance gibt, dass sie sich zeitlich mit unserer Zivilisation überschneidet.
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir mit einer anderen intelligenten Zivilisation in der Milchstraße koexistieren, ist demnach sehr gering. "Obwohl ETIs [außerirdische Intelligenzen] selten sein mögen, gibt es nur einen Weg, das wirklich herauszufinden, und das ist die Suche danach" , so Scherf.
"Wenn diese Suche nichts findet, macht das unsere Theorie wahrscheinlicher, und wenn SETI etwas findet, dann wäre das einer der größten wissenschaftlichen Durchbrüche aller Zeiten, da wir dann wissen würden, dass wir nicht allein im Universum sind" , führte der Wissenschaftler aus.



