Das Publikum spielt mit
Nur drei Fahrer bekommen in einem Rennen den Zusatzschub - und das Publikum stimmt vorher darüber ab, wer das ist. Die Idee ist, dass über diese Form der Mitbestimmung eine größere Nähe von den Fans zu den Fahrern und den Teams geschaffen werden soll. "Als Kind hatte ich die Bilder der wichtigsten Autos und Fahrer in einem Zimmer an der Wand - wenn ich Glück hatte, mit einem Autogramm darauf", erinnert sich Davison. Heute wollten sich die Fans nicht mehr damit zufriedengeben - sie wollten nicht mehr nur mit ihren Favoriten mitfiebern, sondern mit ihnen interagieren.
Über den Fan Boost wollten sie die Fahrer dazu motivieren, mit den Fans über soziale Netze zu kommunizieren, sagt Sallares. Diese wollten den Fahrer kennenlernen, wollten nicht nur wissen, was er während, sondern auch vor und nach dem Rennen mache. Die größere Nähe zu den Akteuren soll zur Attraktivität der neuen Rennserie beitragen.
Aktiv in den sozialen Netzen
Er werde sich bemühen, in den sozialen Netzen möglichst aktiv zu sein, beteuert Abt-Pilot di Grassi. So hofft er, den Fan Boost zu bekommen. Sehr zuversichtlich ist er jedoch nicht. Den werde wohl eher ein Fahrer aus dem indischen oder dem chinesischen Team bekommen, befürchtet er. Die Fangemeinde ist in beiden bevölkerungsreichsten Ländern einfach größer.
Das blieb nicht ohne Kritik. Den Verantwortlichen wurde sogar Betrug vorgeworfen. Diesen Vorwurf hält Sallares für falsch."Der Fan Boost gibt dem Fahrer nur einen kleinen Vorteil", sagt er. "Die Fahrer, die den Fan Boost bekommen, werden das Rennen nicht gewinnen, wenn sie nicht das Können dazu haben. Wenn einer auf dem 14. Platz liegt, wird der nicht wegen des Fan Boost allein auf den ersten Platz vorfahren."
Drahtloses Ladesystem
In den kommenden Jahren sollen weitere ungewöhnliche Elemente hinzukommen - Ziel sei, sagt Sallares, neue Technik vorzuführen und diese in die Show einzubauen. Ein Beispiel sei das drahtlose Ladesystem Halo, das Qualcomm in Donington vorgestellt hat: Es besteht aus einem Pad mit einer Spule darin und einer weiteren Spule, die unter einem Auto angebracht ist. Fährt das Auto über das Pad, wird der Akku per magnetischer Induktion geladen.
In der Premierensaison werden damit nur die Akkus des Safety Car und des Medical Car geladen. Konsequenterweise sind die beiden Einsatzfahrzeuge zumindest zum Teil elektrisch: Das Safety Car, das nach einem Unfall das Fahrerfeld einbremst, damit Trümmer von der Strecke entfernt werden können, ist der Hybridsportwagen i8 von BMW. Muss der Arzt ausrücken, fährt er in BMWs Elektroauto i3 zum Einsatzort.
Schnell einsatzbereit
Da beide Autos nach einem Unfall schnell auf die Strecke müssen, kann der Fahrer nicht erst aussteigen und den Stecker ziehen. Qualcomm hat deshalb die beiden Fahrzeuge so umgebaut, dass sie per Induktion drahtlos mit Strom versorgt werden. In Zukunft soll das drahtlose Ladesystem auch den Teams zur Verfügung stehen, um die Akkus der Rennwagen damit zu laden.
Die Pläne gehen aber noch weiter: Aus dem drahtlosen soll ein dynamisches drahtloses Laden werden. Dann soll auf der Strecke, etwa auf der Start-und-Ziel-Geraden, abseits der Ideallinie eine Ladespur eingerichtet werden.
Laden oder Ideallinie
Der Fahrer hat dann die Wahl: Er kann die schnellere Ideallinie nehmen. Oder er entscheidet sich für die langsamere Variante, lädt aber dabei seinen Akku ein wenig auf. Das gibt ihm dann vielleicht die Möglichkeit, den Boxenstopp hinauszuzögern, oder im entscheidenden Moment das Quentchen mehr Energie für ein Überholmanöver.
Von der neu verlegten Infrastruktur soll dann der Austragungsort profitieren, sagt Anthony Thomson, der die Geschäftsentwicklung und das Marketing von Qualcomm in Europa leitet: Elektrisch betriebene Taxis, Busse oder Autos aus Carsharing-Programmen könnten die Ladeinfrastruktur nutzen.
In der ersten Saison haben die Strecken jedoch noch keine Ladespur. Und am letzten Testtag waren die beiden E-Dams-Renault-Fahrer Buemi und Prost die schnellsten. Doch die Ergebnisse lassen sich nicht einfach auf den ersten Lauf übertragen.
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Boxenstopp zur Rennhälfte | Stadtrennen erfordern Präzision |
Ok, wenn aber schießen, dann doch mit Farbe die man auch sieht, so wie bei Paintball...
Der Vergleich hinkt mal wieder gewaltig
Sky überträgt. Ging heute ja gleich mit einem Unfall los...
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Sportwagen Der Begriff Sportwagen bezeichnet meist...