Formel E: Monaco-Feeling beim E-Prix in Berlin-Mitte
Kurze Geraden und enge Haarnadelkurven: Die Elektrorennserie Formel E hat den zweiten Berliner E-Prix mitten in der Stadt gestartet. Die Zuschauer auf den vollen Tribünen und Balkons rund um den anspruchsvollen Stadtkurs sahen ein spannendes und abwechslungsreiches Rennen.

Ein Formel-1-Rennen in Monaco zu fahren, sei wie mit dem Hubschrauber durch das Wohnzimmer zu fliegen, hat der Formel-1-Weltmeister Nelson Piquet einmal gesagt. Sein Sohn Nelson Piquet junior konnte das jetzt nachvollziehen - in Berlin: Beim zweiten E-Prix in der Hauptstadt starteten er und seine Fahrerkollegen in der Elektrorennserie Formel E mitten in der Hauptstadt.
- Formel E: Monaco-Feeling beim E-Prix in Berlin-Mitte
- Ein actionreiches Rennen
Da das Tempelhofer Feld nicht wie bei der Premiere 2015 zur Verfügung stand, hatten sich die Veranstalter mit der Stadt Berlin darauf geeinigt, dass die Strecke rund um den Straußberger Platz verlief. Das Fahrerlager lag nur wenige Meter vom zentralen Alexanderplatz entfernt.
Stadtrennen ziehen Zuschauer an
"Ein Hammer! Ein Stadtrennen ist immer geil", begeisterte sich einer der Berliner, die wir befragten - und war damit offensichtlich nicht allein: "Ihr seht doch, wie viele Leute hier sind." Tatsächlich waren die Eintrittskarten schon vorab ausverkauft gewesen. Die Tribünen an der Strecke waren wie im Vorjahr voll besetzt. Es war wohl nicht nur die lange Motorsportabstinenz in Berlin - das letzte offizielle Autorennen vor 2015 gab es 1998 -, die die Fans an die Strecke lockte. Die Serie selbst scheint für die Zuschauer attraktiv genug zu sein.
Querelen gab es vorher mit den betroffenen Bezirken Mitte und Friedrichshain: Diese wollten wegen der Nutzung ihrer Straßen vom Veranstalter Gebühren - Mitte 240.000 Euro, Friedrichshain 180.000 Euro. Der Senat hingegen hatte die Gebühren erlassen - zum Ärger der Bezirke. Andererseits hatte der Veranstalter Teile der Straßendecke auf eigene Kosten neu asphaltiert.
Anwohner saßen in der Loge auf dem Balkon
Nicht alle Anwohner brachten so viel Begeisterung auf: Es gab Beschwerden. An einem der Betonblöcke, die als Streckenbegrenzungen dienten, fanden wir eine Parole gegen die Veranstaltung. Andererseits: Von den Bewohnern der Häuser direkt an der Strecke genossen viele ihre Logenplätze und verfolgten das Rennen bequem aus der Fenster- oder Balkonperspektive.
Sie sahen, wie die Elektroboliden mit Tempo 240 die Karl-Marx-Allee entlang rasten und dabei kaum mehr Lärm machten als ein großer Lkw. Die Elektroautos seien leise und emissionslos, sagte einer der von uns Befragten. Das sei "gut für Berlin" - und macht sicher einen bedeutenden Unterschied im Vergleich zu den lauten Formel-1-Boliden aus, die am kommenden Wochenende wieder durch Monaco dröhnen werden.
Ein Besucher darf gegen die Profis fahren
Das Rahmenprogramm fiel 2016 etwas dünn aus: In den Pausen zwischen den beiden freien Trainings am Morgen, der Qualifikation am Mittag und dem Rennen waren auf der Strecke nur BWM-Hybridsportwagen i8 als VIP-Taxis unterwegs. Höhepunkt war ein Rennen am Simulator, bei dem ein Zuschauer gegen die Profis antrat. Kinder konnten erste Rennerfahrungen an einer Modellrennbahn sammeln.
Das soll sich ändern.
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Ein actionreiches Rennen |
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Joar dann ist endlich der Pöbel von der Straße wenn man mit seinem dicken Benz durch...
die U-Bahn fährt Aufgrund von Gleisbauarbeiten nicht bis zum Alex durch. Denn momentan...
Das glaub ich, zumal der Ort ja auch super von überall aus zu erreichen ist. Wie waren...
letztes jahr? https://www.golem.de/news/formel-e-2014-wird-autorennen-elektrisch-1208...