Zum Hauptinhalt Zur Navigation

Ford Capri im Praxistest: Was Ford aus VW-Technik macht

Die Elektroautos Ford Explorer und Capri basieren auf der MEB-Plattform von VW . Doch reichen Fords Extras, um Kunden zu überzeugen?
/ Friedhelm Greis
20 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
Der Ford Capri ist ein SUV-Coupé auf Basis der MEB-Plattform von VW. (Bild: Martin Wolf/Golem)
Der Ford Capri ist ein SUV-Coupé auf Basis der MEB-Plattform von VW. Bild: Martin Wolf/Golem
Inhalt
  1. Ford Capri im Praxistest: Was Ford aus VW-Technik macht
  2. Bedienfelder stammen leider von VW
  3. Routenplanung mit Macken
  4. Ladeleistung stark vom Akkutyp abhängig
  5. Deutlich größerer Stauraum als beim Explorer

Einerseits hat Ford bei der Wahl seines Lieferanten alles richtig gemacht. VW dominiert mit seiner MEB-Plattform den europäischen Elektroautomarkt. In der Zulassungsstatistik des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) basierten im August 2025 acht E-Autos aus den Top Ten auf der MEB. Andererseits muss Ford die Käufer davon überzeugen, dass der Explorer oder der Capri besser als die vergleichbaren ID.4 oder ID.5 sind. Im Praxistest des Ford Capri ist das nur teilweise gelungen.

Der deutsche Ableger des US-amerikanischen Herstellers befindet sich in einer der schwierigsten Phasen seiner hundertjährigen Geschichte. Zuletzt entschied das Management, 1.000 Mitarbeiter in der Kölner Produktion zu entlassen . In der Transformation von der Verbrenner-Ära in das Elektrozeitalter verfügt Ford derzeit über keine eigene Plattform, um Kompaktwagen oder SUVs in Deutschland zu bauen. Daher greift Ford auf die MEB-Plattform von VW zurück . Mit allen Vorteilen und Einschränkungen.

Kaufpreis von 60.000 Euro

Der im Juli 2024 vorgestellte Capri hat mit dem legendären Vorgänger aus den 1970er Jahren bis auf den Namen praktisch nichts gemein. Das SUV-Coupé ist 4,63 m lang, 1,82 m breit und unbeladen 1,63 m hoch. Der Radstand beträgt 2,77 m.

Bei der von uns getesteten Version handelte es sich um den Hecktriebler mit 77-kWh-Akku in der Ausstattungsvariante Premium. Zum Grundpreis von 55.400 Euro addieren sich das Fahrassistenzpaket (1.300 Euro), eine Anhängevorrichtung (900 Euro), eine Wärmepumpe (1.050 Euro), eine Metallic-Lackierung (1.000 Euro) und eine Ladewanne für den Frunk(öffnet im neuen Fenster) (150 Euro) zum Gesamtpreis von 59.800 Euro. Das wären immer noch rund 2.000 Euro mehr, als ein vergleichbarer VW ID.5 mit IQ.Drive und Komfortpaket kostet.

Ford Capri im Praxistest
Ford Capri im Praxistest (04:33)

Was hat sich Ford also einfallen lassen, um Kunden für den Explorer oder den Capri zu begeistern?

Bewegliches Hochkant-Display

Der auffälligste Unterschied im Innenraum ist zweifellos das zentrale Display über der Mittelkonsole. Es ist ebenso wie beim Ford Mustang Mach-E hochkant angebracht und hat eine Diagonale von 14,6 Zoll. Der berührungsempfindliche Bildschirm ist in seiner Position stufenlos um 30 Grad verstellbar und verbirgt dahinter eine Art Schließfach, von Ford "Private Locker" genannt. Schließt man das Fahrzeug ab, wird der Bildschirm arretiert und ist ohne Gewalteinwirkung nicht mehr zu öffnen.

Die Kombination aus Fahrer- und Zentraldisplay hat uns bei den elektrischen VW der ID-Serie noch nie gut gefallen. Wobei uns das integrierte Fahrerdisplay beim ID.7 ( Praxistest ) optisch gelungener erscheint, aber die Symbole wegen der kleinen Darstellung teilweise schwierig zu erkennen sind. Ford hat hingegen das Fahrerdisplay aus dem ID.4 oder ID.Buzz übernommen.

Das ist nicht das einzige, was am Armaturenbrett an VW erinnert.


Relevante Themen