Für Burgerrestaurants ein lohnendes Geschäft
Unberechtigt sei auch der Vorwurf, dass sein Lieferdienst die Kundenbasis der Restaurants kapere, indem es sich mit seinen Strukturen auf einen funktionierenden Markt setze und diesen dann an sich binde. "Dem Restaurant gehen durch uns keine Stammgäste verloren, es kommen eher neue Kunden hinzu, die wir durch unser Online-Marketing und unsere Plakatwerbung gewinnen", sagt Pallua. Im vergangenen halben Jahr hätten manche Restaurants ihren Umsatz auf der Plattform dadurch vervielfachen können. Hinzu käme der Effekt: Wem online ein neues Lokal gefalle, werde es womöglich auch einmal offline ausprobieren.
Im Gegensatz zu Marcel Ribak aus Berlin sind die Betreiber des Restaurants Grindhouse Burgers aus Düsseldorf sehr zufrieden mit dem Service von Foodora, den sie seit etwa einem Jahr in Anspruch nehmen. Sie planen gerade die Eröffnung einer neuen Filiale in Berlin und wollen auch dort wieder mit dem Dienst zusammenarbeiten. "Das Liefergeschäft macht mittlerweile etwa zehn Prozent unseres Umsatzes aus", sagt der Geschäftsführer Marko Domazet.
Am Anfang habe man durchaus experimentieren müssen, vor allem mit der Verpackung, damit die Burger wirklich warm beim Kunden ankommen. Auch die logistische Abstimmung in der Küche sei eine Herausforderung, der normale Gast im Lokal dürfe keinesfalls darunter leiden. "Unter dem Strich aber lohnt sich das Geschäft definitiv", sagt Domazet. Provision, etwas Verpackungskosten und am Wochenende komme ein wenig Personal hinzu - diese Kalkulation gehe für ihn auf.
Die Risiken und Chancen für ein Restaurant fasst der Investment-Spezialist Leybold von E.Ventures so zusammen: "Wenn sich eine Marke zwischen das Restaurant und den Kunden schiebt, verliert man ein Stück an Kontrolle." Aber es ergäben sich auch neue Absatzmöglichkeiten. "Gewinner werden die sein, die es schaffen, sich innerhalb eines Universums wie Foodora immer noch zu profilieren." Indem sie etwa eine starke eigene Marke etablierten, gute Bewertungen sammelten oder bekannte Köche beschäftigten. "Der Kunde muss wegen des Restaurants auf die Plattform kommen und nicht, weil er irgendwo asiatisch bestellen will", sagt Leybold.
Die Gastronomen, zumindest in den großen deutschen Städten, werden dieser Tage vor schwierige Entscheidungen gestellt: Wer nicht mitmacht, läuft in Gefahr, den Anschluss an einen neuen Markt zu verlieren. Wer sich aber für die Lieferdienste entscheidet, sollte in jedem Fall genau rechnen können, damit es sich lohnt.
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Warum einen Artikel schreiben, der schon existiert? Was ist, wenn ich keine Zeit, aber...
Macht dann aber vielleicht auch der Laden, um die 20% wieder reinzuholen.
Sieht man an der Kanzlerin.
Das ist so vielleicht ein wenig überzogen formuliert, aber ich denke das trifft es. Der...