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Flüge abgesagt: Hackerangriff legt Aeroflot lahm

Pro-ukrainische Hacker haben Russlands Staatsairline Aeroflot zum Stillstand gebracht - über 50 Flüge wurden gestrichen.
/ Michael Linden
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Angebliche Hinterlassenschaft der Hacker (Bild: X)
Angebliche Hinterlassenschaft der Hacker Bild: X

Russlands größte Fluggesellschaft Aeroflot hat am Montag mehr als 50 Flüge streichen müssen, nachdem Hacker ihre IT-Systeme angegriffen hatten, berichtet der britische Guardian(öffnet im neuen Fenster) . Die Störungen trafen tausende Passagiere während der Hauptreisezeit.

Die Anzeigetafeln am Moskauer Flughafen Scheremetjewo(öffnet im neuen Fenster) zeigten dem Bericht nach reihenweise gestrichene Flüge in Rot an. Betroffen waren sowohl Inlandsverbindungen als auch internationale Routen in mit Russland befreundete Staaten.

Die Behörden leiteten dem Bericht nach eine Strafuntersuchung ein, nachdem bestätigt wurde, dass die Betriebsstörungen auf einen Hackerangriff zurückgehen. Details zum Umfang des Angriffs oder zur voraussichtlichen Wiederherstellungsdauer wurden nicht bekannt gegeben.

Eine Gruppe namens Silent Crow(öffnet im neuen Fenster) bekannte sich dem Bericht des Guardian nach zu der Attacke. Die Organisation gab an, mit belarussischen Hackern der Gruppe Cyber Partisans zusammengearbeitet zu haben. Beide Gruppen hatten bereits früher russische Ziele angegriffen.

IT-Infrastruktur offenbar kompromittiert

Die Hacker behaupteten, ihre Operation über ein Jahr lang vorbereitet zu haben und tief in Aerofots Netzwerkinfrastruktur eingedrungen zu sein. Angeblich seien rund 7.000 Server betroffen(öffnet im neuen Fenster) und Arbeitsplätze von Mitarbeitern kompromittiert worden, einschließlich denen des Managements.

Die Gruppe drohte damit, Passagierdaten aller Russen zu veröffentlichen, die jemals mit Aeroflot geflogen sind. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete die Situation als besorgniserregend.

Der Unmut der Passagiere wuchs nach Informationen des Guardian im Laufe des Tages, da Reisende mit langen Wartezeiten und mangelnder Kommunikation konfrontiert waren. Soziale Netzwerke füllten sich mit Beschwerden über unzureichende Informationen und nicht erreichbare Kundenservices.

Die Fluggesellschaft teilte mit, betroffene Passagiere könnten innerhalb von zehn Tagen umbuchen oder Erstattungen erhalten.


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