Floc: Google stellt Tests zu Cookie-Ersatz vorerst ein
Mit den Floc wollte Google eine Art trackingfreie Werbealternative in Chrome umsetzen. Ob das Projekt weiterläuft, ist unklar.

Neue und experimentelle Funktionen für seinen Chrome-Browser testet das Entwicklungsteam von Google unter anderem in sogenannten Origin-Trials. Das gilt auch für Floc (Federated Learning of Cohorts), mit dem Google eine Art trackingfreie Werbung ohne Cookies umsetzen will. Das Experiment dazu läuft nun aber vorerst aus, ohne weitere Planungen dafür zu nennen, wie das Magazin The Register schreibt.
Die Idee der Floc ist es, dass Werbemittel bei der Umsetzung bestimmten Nutzer-Clustern oder Kohorten auf Grundlage von deren Interessen dargestellt werden sollen. Dazu soll die Browserhistorie auf den Geräten der Nutzer ausgewertet werden und das Ergebnis dieser Auswertung, also die Zuweisung einer Kohorte, dann über die API weitergegeben werden. Ein ähnliches Konzept hatte vor Jahren schon Mozilla im Firefox getestet. Ziel ist ein Verzicht auf die Nutzung von Cookies zum Werbetracking.
Idee und auch die Umsetzung der Floc in Chrome ist aber von vielen Seiten kritisiert worden. Dazu gehören unter anderem die auf Technik- und IT-Themen spezialisierte US-Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) oder auch Konkurrent Mozilla. Die beiden sehen vor allem Probleme bei der Privatsphäre der Nutzer.
Darüber hinaus haben die Kartellbehörden sowohl in den USA als auch in der EU angekündigt, die Technik untersuchen zu wollen. Auch einige große Software-Anbieter und Seitenbetreiber haben bereits angekündigt, Floc nicht unterstützen zu wollen. Dazu gehört etwa Wordpress.
Tests ausgesetzt
Die Origin-Trials sind in Chrome üblicherweise zeitlich beschränkt. Für die Floc ist das geplante Enddatum der 14. Juli. Auf Nachfrage über die Mailingliste des Chromium-Projekts antwortet nun ein Entwickler, dass dieses nicht erweitert werden soll. Das Team bei Google wolle die Floc zunächst erst verbessern und das bisher gesammelte Feedback dazu einarbeiten, bevor weitere Tests vorgenommen werden sollen.
Ob die prinzipiellen Probleme an der Technik, die etwa von der EFF und Mozilla dabei geäußert wurden, überhaupt gelöst werden können, ist derzeit aber noch nicht klar. Google will aber "bald" mehr Informationen zu den Plänen rund um die Floc bereit stellen.
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