Einen separaten, kleinen Bildschirm finden wir nicht praktisch
Das Galaxy Fold erinnert uns in zusammengeklappten Zustand an ein Klapp-Smartphone aus den 2000er-Jahren. Der kleine Außenbildschirm ist für uns eine Notlösung und kein Dauerzustand - selbst, wenn wir nur Nachrichten beantworten oder schnell unsere E-Mails überprüfen wollen. Für die meisten Tätigkeiten würden wird das Galaxy Fold wohl aufklappen, was uns im Alltag einfach zu umständlich wäre.
Das Mate X hat aufgrund der Konstruktion zudem Vorteile bei der Kameraausstattung: Huawei muss - anders als Samsung - keine qualitativ schlechtere Frontkamera verbauen, da das Smartphone einfach umgedreht werden kann. Dann lässt sich das Dreifach-Kamerasystem zusammen mit dem rückseitigen 6,38-Zoll-Bildschirm als Sucher für Selbstporträts verwenden. Deshalb kann Huawei auch auf eine Aussparung für die Kameras beim großen Bildschirm verzichten, die Samsung bei seinem faltbaren 7-Zoll-Display verbaut hat.
Nur in einem Punkt könnte das Galaxy Fold einen Vorteil gegenüber dem Mate X haben: beim Display-Schutz. Da bei Samsungs Smartphone der faltbare Bildschirm innen verbaut ist, ist er im zusammengeklappten Zustand komplett geschützt. Das auf der Außenseite liegende, nicht flexible Display lässt sich wie bisher mit kratzfestem Glas schützen. Beim Mate X liegt der flexible Bildschirm hingegen immer auf der Außenseite und ist entsprechend Smartphone-feindlichen Umgebungen wie Hosentaschen oder Rucksäcken mit Schlüsseln drin ausgesetzt.
Wie Huawei dadurch entstehende Kratzer verhindern will, ist momentan offenbar noch nicht ganz klar, wie uns Kevin Ho in einer Gesprächsrunde verraten hat. Auf den ersten Blick wirkt das Mate X nicht besonders kratzempfindlich, ein Schutz wie Gorilla-Glas fehlt aber definitiv. Huawei hat für das Smartphone eine spezielle Hülle vorgestellt, die allerdings den 6,6 Zoll großen Frontbereich offen lässt. Bis zum Marktstart, der für den Sommer 2019 geplant ist, muss Huawei eine für den Kunden funktionierende Lösung finden, die ein zu starkes Zerkratzen verhindert. Generell ist es wohl auch keine schlechte Idee, wenn Besitzer des Mate X dieses eher vorsichtig behandeln.
Grundsätzlich ist bei der Analyse von Smartphones mit faltbaren Displays zu beachten, dass deren Markt noch sehr jung ist. Die bisher präsentierten Geräte sind Modelle der ersten Generation, die möglicherweise in einigen Jahren mit einem Schmunzeln betrachtet werden. Allerdings zeigt sich bereits jetzt, dass es starke Unterschiede in der Qualität gibt, etwa am Beispiel des Royole Flexpai. Ebenso wird deutlich, dass es unterschiedliche Grundkonzepte gibt - von denen wir das von Huawei bevorzugen.
Ob sich Smartphones mit faltbarem Display auf lange Sicht am Markt etablieren werden, hängt neben dem Faktor der Widerstandsfähigkeit der biegbaren Panels auch vom Preis ab. Für 2.000 Euro und mehr dürften sich nicht viele Käufer finden - das Flexpai kostet zwar weniger, ist aber nur in China und den USA erhältlich und kein empfehlenswertes Gerät. Sinkt der Preis, dürfte sich der Markt für faltbare Smartphones öffnen; momentan ist die Technologie aber noch zu neu und zu kostspielig in der Produktion, um die Geräte für den Preis eines herkömmlichen Smartphones anbieten zu können.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Galaxy Fold mit Knick in der Optik |
Gar kein Problem :-D
Wer sagt eigentlich das die Oberfläche weich ist? Habe noch nichts über die Härte...
Nicht wirklich! Wenn man sich mal die Fingerabdrucksensoren davor und teils sogar noch...
Es müsste ja "nur" an der Verbundstelle randlos sein... aber ich bin auch kein Ingenieur...
Meiner Meinung nach das beste Klapp-Smartphone-Konzept weil das weiche, für Kratzer...