Flettner-Rotoren: Wie Schiffe mit Stahlsegeln Treibstoff sparen
Wind ist ein bekannter Treibstoff für Schiffe, und er kostet nichts. Doch längst wurden Segel durch Verbrennungsantriebe ersetzt. Inzwischen machen Treibstoffpreise und Umweltverschmutzung Windantriebe wieder attraktiv. Das finnische Unternehmen Norsepower stattet Schiffe mit rotierenden Segeln aus Stahl aus.

Das Schiff sieht schon etwas merkwürdig aus mit seinen beiden Säulen, die auf dem Deck stehen. Sie werden von einem Motor in Rotation versetzt und treiben durch einen Effekt, der aus dem Fußball bekannt ist, das Schiff mit an. Die Technik ist gut 100 Jahre alt - und Tuomas Riski ist überzeugt, dass sie die Zukunft der Seefahrt ist.
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Jahrhundertelang war der Wind der wichtigste Antrieb für Schiffe. Die seefahrenden Nationen entwickelten die unterschiedlichsten Formen für Segel. Erst in den vergangenen rund 200 Jahren hat eine Maschine das Segel abgelöst. Jetzt wird der Wind als Antrieb wiederentdeckt: Das finnische Unternehmen Norsepower hat den Flettner-Rotor weiterentwickelt und will das System vermarkten. Die größte Reederei der Welt gehört zu den Kunden von Norsepower: Im kommenden Jahr wird ein Tanker von Maersk mit Flettner-Rotor in See stechen.
Der Flettner-Rotor wird modernisiert
2012 habe er nach einem Geschäftsmodell gesucht, berichtet Riski im Gespräch mit Golem.de. Mit Vorlieben nach einem für saubere Technik. Der renommierte Schiffbauingenieur Kai Levander habe ihn auf die Idee mit den Flettner-Rotoren gebracht. Der Ingenieur Anton Flettner hatte diesen Windantrieb Anfang des 20. Jahrhunderts auf der Basis der Arbeit des Strömungsforschers Ludwig Prandtl entwickelt.
Die früheren Versionen seien schwierig in der Handhabung gewesen, sagt Riski. "Eine unserer wichtigsten Innovationen ist, dass wir eine Methode entwickelt haben, die Rotoren aus Verbundwerkstoffen herzustellen." Dabei verarbeite man Kohlenstoff- und Glasfasern, was den Rotor gleichzeitig stabil und leicht mache. "Unser Design ermöglicht es, dass sich der Rotor schneller drehen kann als die bisherigen."
Die Estraden fährt mit Rotor-Segeln
2014 hat Riskis Unternehmen Norsepower die Estraden mit einem 18 Meter hohen Flettner-Rotor, auch Rotor-Segel genannt, ausgestattet. Im Jahr darauf folgte ein weiterer. Mit dem Hilfsantrieb brauche das Ro-Ro-Schiff, das zwischen Rotterdam und Tees in Nordengland pendelt, rund 400 Tonnen weniger Treibstoff pro Jahr, sagt Riski. Das entspreche einer Einsparung von sechs Prozent.
Auf fast jedem Schiff können laut Riski Rotor-Segel installiert werden. Voraussetzung ist genügend Fläche an Deck. "Am besten geeignet sind Tanker, Massengutfrachter, Ro-Ro-Schiffe, Kreuzfahrtschiffe und Fähren. Auf diesen findet sich genug Platz für Rotor-Segel." Ausnahme sind Containerfrachter, deren Decks mit Containern vollgestellt sind.
Das Prinzip, mit dem die Reeder künftig Treibstoff sparen wollen, kennen auch Fußballer wie David Beckham und Manfred Kaltz.
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