Flappy Bird ausprobiert: Hass-Spiel mit Suchtpotenzial
Selten habe ich ein Spiel erlebt, das mich derart frustriert, gleichzeitig aber auch nicht mehr loslässt. Flappy Bird ist zu einem Phänomen geworden, das die sozialen Netzwerke beherrscht - und von der Jagd nach dem Highscore lebt.

Flapp flapp flapp, patsch. Flapp flapp flapp, bing...patsch. Flappy Bird kann anfangs ein sehr frustrierendes Spiel sein - und zwischendrin auch. Das Spielprinzip ist eigentlich recht simpel: Der Spieler steuert einen kleinen, plumpen Vogel durch Tippen auf den Smartphone-Bildschirm und dirigiert ihn durch stets gleich große, aber versetzt angeordnete Hindernisse. Pro Tipp fliegt der Vogel ein wenig nach oben, ohne Tipp stürzt er ab - ein Spielprinzip ähnlich wie bei Jetpack Joyride, nur dass dauerhaftes Drücken bei Flappy Bird den Vogel nicht in der Luft hält.
Sobald der Vogel irgendwo auch nur leicht anstößt, ist das Spiel mit einem klatschenden, an eine Ohrfeige erinnernden Geräusch beendet und beginnt von vorne. Die Anzahl der durchflogenen Hindernisse stellt die Punktzahl dar - und hier beginnt der Frust und die Faszination des Spiels. Immer wieder denke ich, dass ich jetzt den ultimativen Weg zum Highscore gefunden habe - nur um anschließend wieder mit klatschendem Geräusch gegen ein Hindernis zu fliegen und anschließend den Drang zu verspüren, mein Smartphone gegen eine Wand werfen zu wollen.
Der nervenaufreibende Wettlauf um den Highscore
Um es kurz zu fassen: Wer auf Anhieb eine Punktzahl von fünf oder mehr erreicht, dürfte als Flappy-Bird-Wunderkind gelten. Ein Punkt, zwei Punkte, dann wieder mehrfach null Punkte - aufhören geht trotzdem nicht, oder nur schwer. Neben dem persönlichen Ehrgeiz ist ein Grund dafür auch, dass Flappy Bird mittlerweile so weit verbreitet ist, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass es im eigenen Freundeskreis gespielt wird. Und damit beginnt dank des Game Centers von iOS und Play Games von Android das Wettrennen um den besten Highscore.
Auch in sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook finden sich zahlreiche Einträge von stolzen Flappy-Bird-Spielern, die sich über für mich aktuell noch unerreichbare Highscores freuen. Flappy Bird hat sich seit Januar 2014 geradezu viral über die Netzwerke verbreitet, wie ein Blick auf die Twitter-Statistik von Topsy zeigt: Seit dem 4. Januar 2014 wurde der Hashtag #flappybird über 350.000-mal auf Twitter erwähnt, alleine am 1. Februar waren es über 65.000 Erwähnungen.
Downloads in Millionenhöhe
In den Downloadstatistiken von Apples App Store und Googles Play Store steht Flappy Bird mittlerweile ebenfalls an der Spitze. In den USA liegt das Spiel bereits seit dem 18. Januar 2014 auf Platz eins, in Deutschland seit kurzem auch - zumindest in der Kategorie der Familienspiele. Bei Googles Play Store ist das Spiel bei den Downloads mittlerweile in der Kategorie 10 bis 50 Millionen angelangt.
Der Entwickler der App, Dong Nguyen, ist offenbar selbst überrascht vom Erfolg seines Spiels, wie er im Gespräch mit Techcrunch erklärt. Er selbst habe keine Werbung für Flappy Bird betrieben und kann sich selber nicht erklären, warum es so beliebt geworden ist. Zum Schwierigkeitsgrad erklärt Nguyen, dass der Platin-Score seinem persönlichen Highscore entspricht - wie hoch er ist, weiß ich nicht, da ich offenbar nicht mal in seine Nähe komme.
Kostenlos für Android und iOS
Flappy Bird kann kostenlos für Android und iOS heruntergeladen werden. Einen Tipp hat Nguyen noch: Es sei bei Flappy Bird am besten, nicht zu schnell und hektisch vorzugehen - ein Rat, den wir schwer zu befolgen fanden. Mittlerweile bin ich über meinen Highscore von 29 sehr glücklich - auch wenn er geschummelt ist und von einer Kollegin stammt, die auf meinem Smartphone gespielt hat. Trotzdem strebe ich natürlich nach mehr. Flapp, flapp, flapp...patsch. Wieder nur drei Punkte.
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vielleicht kennen manche das neeu twitch game "dEXTRIS". fLAPPTRIS ist die mischung aus...
Badlands is geil - richtig düster und der Suchtfaktor ist seeehr hoch! :) ....achja und...
OMG!!! Siehe auch den Spiegel online Artikel: http://www.spiegel.de/netzwelt/games...
Naja...aber es wird doch keiner leugnen wollen, dass die Industrie heute aus anderen...