Fitnessportale: Die Spielifizierung des Sports
Onlinewettbewerbe, Trophäen und Story-runs: Immer mehr Menschen verwenden Fitnessarmbänder und Sportuhren. Neben der Auswertung der Daten wird die Motivation wichtiger - viele Hersteller greifen zu Tricks aus Games. Ich habe die Software von Garmin, Runtastic und anderen Anbietern ausprobiert.

Ich geb's zu: Bei den Bundesjugendspielen war ich immer eine Niete. Und trotzdem stehe ich jetzt, viele Jahre später, kurz davor, meinen ersten sportlichen Wettkampf zu gewinnen. Nicht im Hochsprung, oder was es sonst noch so an fürchterlichen Disziplinen im Schulsport gibt. Sondern in einer Spaziergeh-Challenge. Momentan stehe ich auf dem ersten Platz der Rangliste, in der ich mit neun anderen Athleten um den Wochensieg streite. Gewinner ist, wer die meisten von einen Activity-Tracker am Handgelenk gezählten Schritte schafft. In echt, natürlich, nicht in Skyrim, Fallout oder Diablo.
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Wir zehn sind uns nie begegnet, sondern wurden zufällig von einem der hier vorgestellten Programme zusammengewürfelt. Natürlich habe ich keine Ahnung, wo auf der Welt die anderen Teilnehmer unserem Sport nachgehen. Ich weiß nur, dass sie alle einen Fitness-Tracker am Handgelenk tragen und ihre Daten regelmäßig synchronisieren.
Ob sie auch so seltsame Sachen machen wie ich? Wenn ich etwa beim Bäcker eine Schlange sehe, stelle ich mich nicht mehr an, sondern laufe so lange hin und her, bis ich ohne Warterei drankomme. Ich bringe sogar den Müll freiwillig runter. Jeder Schritt zählt!
Solche Onlinewettbewerbe sind eines der Elemente aus der Gaming- und IT-Welt, die den Breitensport in den nächsten Jahren prägen könnten. Entscheidend dafür ist weniger die Hardware. Wearables von Tomtom, Garmin oder Fitbit verwenden weitgehend gleiche Bauteile. Die für das Zählen der Schritte verantwortlichen Sensoren sind sogar fast immer identisch, sie werden meist vom deutschen Unternehmen Bosch zugeliefert.
Unterschiede bei der Aufbereitung
Große Unterschiede gibt es aber in der Art und Weise, wie die Daten eines Spaziergangs oder eines Rennens aufbereitet werden. Die Portale unterscheiden sich deutlich, fast jeder Hersteller hat eigene Ansätze entwickelt. Mir ist kein Hersteller aufgefallen, der auf eine White-Label-Lösung setzt. Inzwischen gibt es im Fitness- und Sportbereich eine nicht mehr zu überblickende Masse an Apps und Webseiten.
Wir beschränken uns hier daher auf einige wenige Angebote - die zum Teil schlicht besonders verbreitet sind, zum Teil aber auch exemplarisch für viele andere Sites stehen. Bevor ich eine kleine Pause einlege (Schritte machen!), noch ein weiterer Hinweis, der wichtig ist: Auch wenn die ermittelten Daten und Statistiken präzise und glaubwürdig aussehen, sollte man immer im Auge behalten, dass ein Teil davon nur grobe Schätzungen sind.
Das gilt vor allem für abgeleitete Werte, etwa Angaben für verbrauchte Kalorien oder VO2Max. Selbst hochwertige Geräte kommen hier teils zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. So hat mir Tomtom für einen gut einstündigen Dauerlauf rund 700 Aktivkalorien gutgeschrieben, bei Fitbit waren es knapp 600 - das ist ein Unterschied von immerhin fast drei Chicken McNuggets.
In sich sind die Plattformen allerdings erstaunlich stimmig. Tomtom hat mir am nächsten Tag für eine ähnliche Runde wieder ziemlich genau 700 Kalorien angezeigt. Mit etwas Erfahrung und Selbstbeobachtung plus einer Portion gesunden Menschenverstands hat man also auch in der Praxis etwas von all den Angaben - etwa wenn es ums Abnehmen geht.
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