Schritte versus Sport
Interessanter finde ich allerdings die langfristige Archivierung und Auswertung der Daten. So kann ich in den Trainingsberichten von Polar Flow an den Kurven sehen, dass sich meine Herzfrequenz beim Joggen in den vergangenen fünf Jahren leicht gesenkt hat. Sollte sie irgendwann mal ein paar Wochen im Schnitt sichtbar höher sein, werde ich zum Arzt gehen - was nebenbei ein paar Schritte bringt - und die Sache prüfen lassen.
Aktivität oder echtes Training
Egal ob Tomtom, Polar, Fitbit oder Garmin: Alle Dienste von Wearable-Herstellern in dieser Übersicht unterscheiden zwischen Aktivitäten und Trainingseinheiten. Mit Aktivitäten ist das gemeint, was im Alltag anfällt - in erster Linie sind es Angaben zu Schritten und, falls die Hardware es kann, die vom Handgelenkssensor gemessene Herzfrequenz.
Training hingegen bezeichnet einen Dauerlauf oder eine Fahrradtour. Wenn ich also etwas Sportlicheres machen will als meine Deathmatch-Spaziergänge und zu einer Radtour aufbreche, drücke ich beim Start und beim Ende der Datenaufzeichnung eine Taste an meinem Wearable. Die so festgehaltene Trainingseinheit enthält Daten wie die Dauer, die Geschwindigkeit und die per GPS aufgezeichnete Route sowie die Herzfrequenz.
Diese Informationen werden in einer einzelnen Datei gespeichert. Die meisten Hersteller verwenden - ohne dass der Anwender es sieht - in ihren Portalen das von Garmin entwickelte Format Training Center XML mit der Endung tcx oder eine Abwandlung davon. Anfangs war mir das egal, aber eigentlich ist es praktisch, sich ein bisschen mit tcx auszukennen, weil man seine Daten damit bei vielen Sportportalen exportieren und importieren kann.
Das hat Vorteile: Wer etwa die gleiche Tour an einem Urlaubsort Jahre später wiederholen will, hat sofort alle Infos zur Verfügung - vor allem die GPS-Daten. Mit entsprechender Ausrüstung lässt sich die Streckenführung auf einer Satellitenkarte einblenden, an einen Freund weiterleiten oder im Internet für die Allgemeinheit hinterlegen.
Virtuelle Wettrennen mit Strava
Ein Beispiel für das Hinterlegen und Weiterleiten der Daten ist Strava. Das Portal lebt unter anderem davon, dass Nutzer anderer Dienste - Garmin Connect, Fitbit Dashboard oder Tomtom Mysport - es über die Exportfunktionen als eine Art Backup mitbenutzen. Strava ist dadurch, dass viele Sportler es als ihre zweitwichtigste Ablagestelle für Daten verwenden, zu einem der wichtigsten Serviceanbieter geworden. Inzwischen veröffentlichen auch Stars wie Lance Armstrong oder der deutsche Tour-de-France-Fahrer Andre Greipel dort ihre Trainings.
Im Alltag funktioniert Strava ungefähr so: Mit einer Sportuhr zeichne ich die Route und weitere Daten einer Radtour auf. Die Daten übertrage ich erst per Bluetooth Smart auf die App des Herstellers, von wo aus sie automatisch auf dessen Webportal geschickt werden. Dort habe ich eine Weiterleitung zu Strava eingerichtet. Wenn ich will, kann ich die tcx-Datei manuell exportieren und sie dann wieder bei Strava importieren - in ein paar Minuten ist das erledigt.
Auf Strava lassen sich sogar Notizen und Fotos dazupacken, so dass am Ende eine Art Sporttagebuch herauskommt, mit dem man Nachbarn oder Arbeitskollegen mindestens so effektiv wie mit der guten alten Diashow auf die Nerven gehen kann. Freunde können die Beiträge ähnlich wie auf Facebook liken und kommentieren. Das ist in dieser Form längst nicht bei allen anderen Anbietern möglich.
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