Firmenstrategie: Mercedes will bei E-Autos und Software Spitze werden
Mercedes-Benz will ein Elektroauto "mit maximaler Effizienz und Reichweite" entwickeln. Auch bei Fahrzeugsoftware will man führend werden.

Der unter Druck stehende Autokonzern Daimler soll nach den Worten seines Vorstands in den kommenden Jahren zum weltweit führenden Elektro-Autobauer werden. Man strebe "die führende Position" bei Elektroantrieben und Fahrzeug-Software an, teilte der Konzern am Dienstag bei einer digitalen Investorenkonferenz in Stuttgart mit. Zugleich will Daimler die Fixkosten bei Mercedes-Benz - etwa durch Einsparungen beim Personal - im Vergleich zu 2019 um 20 Prozent drücken. Darüber hinaus sollen bis zum Jahr 2025 auch die Forschungs- und Entwicklungsausgaben deutlich sinken.
Mercedes hält der Mitteilung zufolge an der Strategie "Electric First" fest und kündigte vier neue Elektrofahrzeuge an, die auf der kommenden Electric Vehicle Architecture (EVA) basieren sollen. Die Luxuslimousine EQS werde das erste Modell auf Basis dieser Plattform sein und 2021 auf den Markt kommen. Danach folgten der EQE, der EQS-SUV und der EQE-SUV. Zusätzlich würden AMG, Maybach und G elektrifiziert. Auf Basis der zweiten neukonzipierten elektrischen Fahrzeugplattform, der Mercedes-Benz Modular Architecture (MMA) für Fahrzeuge im Kompakt- und Mittelklasse-Segment, sollen ab 2025 weitere Modelle das Elektrofahrzeug-Portfolio ergänzen.
Mehr Ressourcen für Elektroautos
Der Autohersteller will nach eigenen Angaben "noch mehr Ressourcen für Produktentwicklung und Expertise in Elektroantriebe umschichten und in neue Technologien sowie Konzepte zur Erhöhung der Reichweite und Effizienz investieren". Die nächste Generation an Elektromotoren werde daher in Eigenverantwortung entwickelt und enthalte fortschrittliche Inverter und Hochvolt-Technologie. Daimler unternehme "große Schritte in der Batterietechnologie - mit eigener Forschung und Entwicklung sowie strategischen Kooperationen mit Partnern wie CATL, Farasis und Sila Nano". Neue Materialien und Produktionsprozesse erhöhten die Reichweite und reduzierten Ladezeit sowie Kosten. Mit dem Technologieprogramm Vision EQXX will Mercedes-Benz "ein Elektrofahrzeug mit maximaler Effizienz und Reichweite" entwickeln.
Im Bereich der Fahrzeugsoftware setzt Mercedes-Benz auf das proprietäre MB.OS-Betriebssystem. Dieses werde in Eigenverantwortung entwickelt und solle 2024 auf den Markt kommen. "Mit diesem System verfügt Mercedes-Benz über die zentrale Kontrolle aller Fahrzeug-Domänen und damit über die Schnittstellen zum Kunden", hieß es. Die Entwicklung eigener Software ermögliche häufigere und regelmäßigere Updates.
Hohe Verluste im zweiten Quartal
Im zweiten Quartal 2020 hatte Daimler rund zwei Milliarden Euro Verlust eingefahren. Standortübergreifend war zuletzt der Abbau von 10.000 bis 15.000 der weltweit rund 300.000 Daimler-Stellen kolportiert worden. Medien hatten sogar von bis zu 30.000 Stellen berichtet. Die Zahlen kommentierte der Autobauer bisher nicht.
Die neue Strategie solle dazu führen, das Unternehmen technologisch und finanziell zu neuer Stärke zu führen, teilte der Konzern mit. Man strebe bis 2025 bei Mercedes-Benz eine Umsatzrendite "im mittleren bis hohen einstelligen Prozent-Bereich" an. Die Umsatzrendite ist Maßstab für die Profitabilität eines Unternehmens; je höher die Prozentzahl ist, desto mehr Gewinn holt das Unternehmen aus jedem Euro Umsatz heraus.
Daimler wird von Investorenseite vorgeworfen, sich zuletzt zu sehr auf den Erfolgen der zurückliegenden Jahre ausgeruht und wichtige Weichenstellungen vor allem für den Umstieg auf die E-Mobilität verschlafen zu haben. Die derzeitige Krise sei - mal abgesehen von unmittelbaren Folgen der Corona-Pandemie - hausgemacht. Die Krise hatte die Transformation von Verbrenner- zu Elektromotoren in der ganzen Autobranche zuletzt beschleunigt.
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Zumal die frage ist ob selbstgemacht wirklich besser ist. Schuster bleib bei deinen Leisten.
Gibt doch einige Hersteller. Samsung, Panasonic, LG...
Mercedes Software ist so schlecht... Das navi und Menü in meinem e220d lagt und ist nicht...
Tesla is egal, aber vor dem Lucid Air, der im Rückspiegel immer größer wird, geht den...