Firefox-Sicherheitslücken: Angreifer hatte Zugriff auf Mozilla-Bugtracker
Ein priviligierter Account für den Mozilla-Bugtracker ist unter der Kontrolle eines Angreifers gewesen. Dadurch gelang es diesem, Informationen über noch nicht behobene Sicherheitslücken in Firefox zu erhalten.

Einem Angreifer ist es offenbar gelungen, mit Hilfe eines gehackten Accounts für den Mozilla-Bugtracker Informationen über noch nicht veröffentlichte Sicherheitslücken zu erhalten. Das teilte Mozilla-Entwickler Richard Barnes in einem Blogeintrag mit. Der Angreifer hatte offenbar mindestens ein Jahr Zugriff auf den Bugtracker.
Zusammenhang mit PDF-Exploit vermutet
Im August hatte Mozilla erklärt, dass Unbekannte eine Sicherheitslücke im PDF-Viewer von Firefox ausgenutzt hätten. Ein Werbebanner auf einer russischen Webseite enthielt einen Exploit, der mittels dieser Lücke versuchte, Daten von Nutzern zu stehlen. Laut Barnes geht Mozilla davon aus, dass ein Zusammenhang zwischen dem gehackten Bugtracker-Account und dem PDF-Exploit besteht.
Mozilla verwendet zur Verwaltung seiner Bugreports eine selbst entwickelte Software namens Bugzilla. Während normale Bugreports jeder öffentlich sehen kann, werden sicherheitskritische Bugs vorläufig gesperrt. Nur wer die entsprechenden Rechte hat kann die Informationen dazu einsehen. Erst eine Weile, nachdem eine Sicherheitslücke gefixt wurde, werden diese Bugreports öffentlich sichtbar.
Update behebt alle dem Angreifer bekannten Sicherheitslücken
In einer FAQ schreibt Mozilla, dass der Angreifer Lesezugriff auf 185 nicht öffentliche Fehlerberichte hatte. Bei 53 davon handelte es sich um kritische Sicherheitslücken, 22 betrafen als weniger kritisch eingestufte Lücken. Die übrigen 110 Fehler waren keine Sicherheitslücken, sie waren aus anderen Gründen nicht öffentlich. Von den 53 kritischen Fehlern waren 43 bereits behoben, als der Angreifer Zugriff auf sie erhielt. Am 27. August hatte Firefox ein Update veröffentlicht, das sämtliche Lücken, über die der Angreifer Informationen lesen konnte, behob.
Der Mozilla-Entwickler, dessen Account gehackt wurde, hatte offenbar hierfür ein Passwort genutzt, das auch auf einer anderen Webseite zum Einsatz kam. Auf dieser Webseite kam es zu einem Datenleck, dadurch konnte der Angreifer an das Passwort gelangen. Laut der FAQ hatte der Angreifer seit September 2014 definitiv Zugriff auf den Account, einige Hinweise deuten darauf hin, dass der erste Zugriff bereits ein Jahr davor stattgefunden hatte.
Zwei-Faktor-Authentifizierung, neue Passwörter und detailierte Rechteverwaltung
Mozilla will künftig derartige Angriffe verhindern, indem alle Nutzer mit priviligierten Rechten eine Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen müssen. Weiterhin müssen alle priviligierten Bugzilla-Nutzer umgehend ihr Passwort ändern. In Zukunft soll außerdem eine detailiertere Rechteverwaltung zum Einsatz kommen, so dass ein einzelner gehackter Account weniger Informationen preisgibt.
Der Mozilla-Bugtracker bietet Nutzern die Möglichkeit, über Änderungen in ihren Bugs per Mail informiert zu werden. Bereits jetzt ist es so, dass Informationen über sicherheitskritische Bugs dabei nur PGP-verschlüsselt verschickt werden.
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Dennoch muss die zweite Authentifizierung gegen Brute Force sicher sein.
Ist ja einee Grundregel, die man beherzigen soll, und nicht z. B. das Chat-Portal...
Bis heute ist der PDF-Viewer des Firefox ergonomisch und performance-mäßig ein...