Firefox: Mozilla schmeißt SHA 1 raus - und gleich wieder rein
Das Ende von SHA 1 naht - doch jetzt gibt es einen Rückschritt beim Abschied von dem alten Algorithmus. Weil es in Firmennetzwerken Probleme mit TLS-Man-In-The-Middle-Proxys wie Antivirenscannern und Firewalls gibt, hat Mozilla die Zertifikate wieder aktiviert - vorerst.

Die Ausmusterung von SHA 1 funktioniert offenbar nicht so reibungslos, wie von Mozilla erwartet. Weil zahlreiche Nutzer Probleme mit der Ausmusterung der Zertifikate in Firefox 43 haben, wird die Änderung rückgängig gemacht - jedenfalls vorerst. Sie war von Mozilla zum 1. Januar 2016 eingeführt worden.
Nutzer mit einem Standard-Internetzugang seien von den Problemen nicht betroffen, schreibt Mozilla. Doch Nutzer, die hinter Man-In-The-Middle-Proxys wie Antiviren-Appliances oder bestimmten Firewalls surfen, berichten von Problemen, wenn sie verschlüsselte Webseiten aufrufen wollen.
Man-In-The-Middle-Proxys sind schuld
Schuld ist das Design einiger Sicherheitsanwendungen. Diese schicken nach Angaben von Mozilla anstelle des regulären Zertifikats der Webseite ein SHA 1-Zertifikat an den Rechner des Nutzers, nachdem sie den Inhalt der verschlüsselten Verbindung auf Sicherheitsrisiken geprüft haben. Diese neuen Zertifikate werden von Firefox nach der neuen Policy zurückgewiesen.
Betroffene Nutzer können das Problem auf verschiedene Art und Weise beheben. Einerseits können sie ein manuelles Update auf die neueste Firefox-Version durchführen. Das funktioniert jedoch nicht über den Firefox-eigenen Update-Mechanismus, weil dieser die Updates selbst nur über Https ausliefert. Wer das Update nicht durchführen will, kann alternativ in den erweiterten Einstellungen von Firefox den Wert für "security.pki.sha1_enforcement_level" auf 0 setzen - dann werden wieder alle SHA 1-Zertifikate akzeptiert.
Mozilla schreibt, dass man weiterhin bestrebt sei, SHA 1 so schnell wie möglich abzuschalten. Derzeit wolle man noch evaluieren, wie viele Nutzer dabei von Problemen betroffen seien. Alle Anbieter von TLS-Man-In-The-Middle-Systemen werden von Mozilla aufgefordert, moderne Algorithmen einzusetzen.
Auf der Client-Seite sind in Europa und Nordamerika nur wenige Probleme zu befürchten - die Verbreitung alter Betriebssysteme wie Windows XP ist hier zu vernachlässigen. In Entwicklungs- und Schwellenländern ist das noch anders - in Ländern wie China und Indien machen Windows-XP-Installationen noch geschätzte 5-7 Prozent der installierten Systeme aus.
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