Firefox: Firefox bekommt an Chrome angelehnte Addon-API

Zusätzlich zur Signierung von Addons plant Mozilla eine weitere große Neuerung(öffnet im neuen Fenster) für Erweiterungen in seinem Firefox-Browser. Die bisher dafür genutzten Schnittstellen werden durch die neue Webextensions-API(öffnet im neuen Fenster) ersetzt, welche kompatibel zur Blink-API sein soll, die Chrome und Opera nutzen. Dadurch soll die Addonentwicklung ähnlich wie die Webentwicklung basierend auf Standards mehr oder weniger unabhängig vom Browser umgesetzt werden können.
Mozilla nutzt die Gelegenheit zur radikalen Umgestaltung der Schnittstellen im Firefox, da fast alle Addons in Kürze sowieso stark angepasst oder gar völlig neu geschrieben werden müssen. Grund dafür ist die Einführung der Multi-Prozess-Architektur Electrolysis und der immer wahrscheinlicher werdenden Verwendung der neuen Rendering-Engine Servo.
Standardisierung angestrebt
Dank der neuen APIs sollen die Addons künftig für Chrome, Opera und Firefox mit nur sehr wenigen Anpassungen erstellt werden können. Der neue Microsoft-Browser Edge wird wohl wie angekündigt eine ganz ähnliche Grundlage verwenden. Eigenen Angaben zufolge ist Mozilla in Gesprächen mit den anderen Herstellern, um zumindest einen Teil der API als Webstandard zu etablieren.
Für die Entwickler der Addons soll sich durch den Wechsel auf die neue API ein zusätzlicher Vorteil ergeben. Interne Änderungen am Firefox-Code sollten in Zukunft die Funktionalität der Erweiterungen nicht mehr beeinträchtigen oder diese gar unbenutzbar machen.
Javascript statt XUL und XPCOM
Mit der Webextensions-API sollen hauptsächlich Javascript und andere moderne Webtechniken für die Erweiterungen genutzt werden. Konsequenterweise wird Mozilla nach dem Wechsel auch auf die Eigenentwicklungen XPCOM(öffnet im neuen Fenster) sowie XUL(öffnet im neuen Fenster) und XBL(öffnet im neuen Fenster) für Erweiterungen verzichten. Zwar gebe es dafür noch keinen konkreten Zeitplan, in 12 bis 18 Monaten soll es aber so weit sein.
Die neue API steht bereits in den Nightly-Versionen sowie den als Developer Edition bezeichneten Alphas von Firefox zum Testen bereit. Die vergleichsweise sehr lange Vorlaufzeit will Mozilla zum Austausch mit der Community nutzen. Denn viele der aktuell verfügbaren Addons verändern Funktionen des Firefox derart, wie es künftig wohl nur sehr schwer oder gar nicht mehr möglich sein wird. In offenen Diskussionen sollen Lösungen für dieses Problem gefunden werden.
In den kommenden Monaten will Mozilla weitere Details zur Entwicklung der neuen APIs bekanntgeben.



