Fire TV OS mit merkwürdigen Softwarefehlern
Grundsätzlich läuft die Benutzeroberfläche flüssig, wir haben während unseres Tests aber einige Softwarefehler bemerkt. Der schwerste war, dass der Fernseher nach dem Ausschalten im Standby-Modus nach ca. 30 Sekunden plötzlich den Ton des zuvor angeschauten ZDF-Programms wiedergegeben hat – bei ausgeschaltetem Display. Wir mussten den Fernseher erneut ein- und wieder ausschalten, damit er Ruhe gegeben hat.
Auch bei der Nutzung mancher Apps kam es zu eigenartigen Bugs. So wurde uns bei der Netflix-App beispielsweise einmal kein Text angezeigt, was die Nutzung etwas verkomplizierte. Das Problem konnten wir nur lösen, indem wir den Fernseher komplett neugestartet haben. Es ist zu hoffen, dass Amazon hier noch mit Updates nachbessern kann, vor allem, da wir solche Probleme von anderen Fire-TV-Geräten eigentlich nicht kennen.
Der Fire TV Omni QLED verwendet Amazons Freihand-Sprachsteuerung. Das bedeutet, dass wir für die Spracheingabe nicht auf die Alexa-Taste auf der Fernbedienung drücken müssen. Die Fernbedienung ist übrigens relativ klein, macht aber, was sie soll. Praktisch sind die Zusatztasten für Netflix, Prime Video und Disney+.
Menünavigation auch per Sprachsteuerung möglich
Um ein Sprachkommando zu geben, können wir einfach "Alexa" gefolgt vom Kommando sagen. Wir können Serien und andere Inhalte suchen, Apps starten und, wie beim Fire TV Cube, Menü und Player per Sprache steuern. Das finden wir sehr praktisch. Wir können mit Sprachbefehlen zurückgehen, den Startbildschirm aufrufen oder auch ein Video pausieren oder zurückspulen.
Auch navigieren können wir komplett ohne Fernbedienung. Per Alexa können wir scrollen und Inhalte auf dem Startbildschirm auswählen. Das funktioniert zwar sehr gut, wir finden die Nutzung der Fernbedienung für derartige Aufgaben aber immer noch praktischer und vor allem schneller. Die HDMI-Eingänge können wir je nach angeschlossenem Zubehör benennen – das ist praktisch, da wir dann per Sprachbefehl einfach das angeschlossene Gerät anwählen können. Für derartige Manöver finden wir die ausführliche Sprachsteuerung sehr hilfreich.
Der Fire TV Omni QLED ist auch ein Hub für das lokale Smart-Home-Netzwerk. Ausgangspunkt ist das Ambient-Display, eine Art Bildschirmschoner mit Extrafunktionen. Das Ambient-Display kann verschiedene Hintergründe anzeigen, unter anderem Kunstwerke, aber auch eigene Bilder. Die KI-Bilder-Funktion ist noch nicht freigeschaltet, daher konnten wir sie nicht ausprobieren.
Gedacht ist, dass Nutzer ihren Fire TV Omni QLED gar nicht mehr ausschalten. Stattdessen wechselt der Fernseher nach der Nutzung in den Ambient-Modus, der dann Bilder anzeigt, mit Widgets über das Wetter informiert und über den wir unser Smart Home steuern können. Erkennt der Fernseher mittels des verbauten Bewegungssensors, dass sich niemand mehr im Zimmer aufhält, schaltet sich auch das Ambient-Display ab.
Ambient-Modus oder doch lieber Standby?
Für uns ist es im Alltag etwas gewöhnungsbedürftig, den Fernseher immer angeschaltet zu lassen. Das hat Amazon offenbar berücksichtig: Ein langer Druck auf den Einschaltbutton der Fernbedienung schaltet das Gerät entsprechend direkt in den Standby-Modus. Ein kurzer Druck hingegen aktiviert den Ambient-Modus, was wir zunächst irritierend finden – schließlich schalten wir auf diese Weise für gewöhnlich andere Fernseher direkt in den Standby-Modus.
Besonders das Smart-Home-Widget finden wir im Alltag praktisch: Auf einen Blick sehen wir die Übersicht unserer Geräte, die wir über die Fernbedienung steuern können. Auch im Standby-Modus, also bei abgeschaltetem Display, kann der Fire TV Omni QLED weiterhin genutzt werden – als Alexa-Lautsprecher. Wir können dem Fernseher die üblichen Alexa-Kommandos geben und ihn quasi ausgeschaltet verwenden, wenngleich er sich natürlich nur in einem Standby-Modus befindet.
Auch einschalten lässt sich der Fernseher per Sprachkommando. Wem das nicht geheuer ist, kann das eingebaute Mikrofon mit Hilfe eines Schiebers an der Unterseite des Fernsehers komplett deaktivieren. Mit der Alexa-Funktion im Standby-Modus bietet der Fire TV Omni QLED gegenüber anderen Smart TVs einen großen Funktionsvorteil. In unserem Test können wir keine Einschränkungen gegenüber herkömmlichen Echo-Geräten feststellen, was die Auswahl der Sprachkommandos betrifft – mit dem Fernseher erhalten Käufer einen vollwertigen Alexa-Lautsprecher, der unter anderem auch das lokale Smart Home steuern kann.
Nicht unerwähnt bleiben sollte die wesentlich höhere Leistungsaufnahme des Fernsehers im Ambient-Modus. Dieser kann auch so eingestellt werden, dass er nicht nach fünf Minuten ohne Bewegung im Raum deaktiviert wird, sondern erst nach 30 Minuten. Eingeschaltet benötigt der Fire TV Omni QLED im Hauptmenü gut 145 Watt in der Spitze. Im echten Standby-Modus messen wir die Leistungsaufnahme bei 9 Watt. Im Ambient-Modus hingegen zieht der Fernseher satte 100 Watt – das dürfte sich bei regelmäßiger Nutzung auf der Stromrechnung zeigen.
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Amazons QLED-Fernseher ist nicht besonders hell | Amazon Fire TV Omni QLED: Verfügbarkeit und Fazit |
Hallo Sybok! Besten Dank für diese hilfreiche Zusammenfassung! Habe mich erst dadurch...
Die Großschreibung ist sehr, sehr sehr modisch, aber auch hier falsch.
Etwas frech? Das ist ein absolutes NoGo und macht das Ding unkaufbar.
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