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Fintech 2.0: Diese Firmen stehen für die Zukunft des digitalen Bezahlens

Die wilde Zeit ist vorbei, Fintechs haben sich konsolidiert. Wir schauen auf vier Firmen – ihre Zukunft im Markt des digitalen Bezahlens und ihre Stablecoin-Strategie.
/ Björn Meschkat
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Mercadolibre hat eine einzigartige Position als E-Commerce-Plattform mit eingebautem Fintech und regionalem Stablecoin. (Bild: Yuri Cortez / AFP via Getty Images)
Mercadolibre hat eine einzigartige Position als E-Commerce-Plattform mit eingebautem Fintech und regionalem Stablecoin. Bild: Yuri Cortez / AFP via Getty Images
Inhalt
  1. Fintech 2.0: Diese Firmen stehen für die Zukunft des digitalen Bezahlens
  2. Paypal: Erster bei Stablecoins
  3. Adyen: Stark in Onlineshops, zurückhaltend bei Stablecoins
  4. Mercadolibre: Das Amazon Lateinamerikas mit regionalem Stablecoin
  5. Block: die Bitcoin-first-Philosophie
  6. Vier völlig unterschiedliche Stablecoin-Strategien
  7. Chancen und Risiken im Vergleich

Die Zeit der wilden Disruption ist vorbei – willkommen in der Ära von Fintech 2.0. Während die erste Generation der Fintech-Start-ups damit beschäftigt war, einzelne Bankdienstleistungen aufzubrechen und zu spezialisieren, geht es jetzt um etwas völlig anderes: Integration, Konsolidierung und das clevere Zusammenführen verschiedener Finanzservices zu kompletten Ökosystemen.

Vier Unternehmen zeigen, wie diese neue Ära aussehen kann – und bieten Investoren gute Einstiegsmöglichkeiten. Besonders spannend: Ihre völlig unterschiedlichen Strategien beim Thema Stablecoins, also jenen Kryptowährungen, deren Wert an stabile Vermögenswerte wie den US-Dollar oder den Euro gekoppelt ist, um starke Kursschwankungen zu vermeiden. Sie kombinieren die Technologie der Blockchain mit der Wertstabilität traditioneller Währungen und ermöglichen so verlässlichere Transaktionen und Zahlungen im Krypto-Ökosystem. Ziel ist es, den Kurs möglichst konstant zu halten, meist im Verhältnis 1:1 zum Basiswert, wodurch Stablecoins als Brücke zwischen klassischen Währungen und Kryptowährungen dienen. Sie könnten zum entscheidenden Differenzierungsmerkmal werden.

Von der Disruption zur Integration

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Fintechs mit einem Jahresumsatz von über 500 Millionen US-Dollar haben bereits 60 Prozent des globalen Fintech-Marktes erobert, der insgesamt 231 Milliarden US-Dollar schwer ist.

Die Branche ist erwachsen geworden: 2024 wuchsen die Fintech-Umsätze um satte 21 Prozent – im Vorjahr waren es nur 13 Prozent. Noch wichtiger: 69 Prozent der börsennotierten Fintechs schreiben mittlerweile schwarze Zahlen. Das war vor ein paar Jahren noch undenkbar, als es vor allem um schnelles Wachstum ging, koste es, was es wolle.

Was die neue Generation von Fintechs antreibt, sind vor allem drei Technologien: Künstliche Intelligenz, besonders in Form von Agentic AI, wird als genauso revolutionär eingeschätzt wie seinerzeit das Internet oder Smartphones. Agentic AI bezeichnet KI-Systeme, die eigenständig Aufgaben planen, Entscheidungen treffen und Aktionen ausführen können – ohne dass bei jedem Schritt ein Mensch eingreifen muss.

Die nächste Wachstumswelle

Die anderen beiden sind Onchain Finance (Finanzdienstleistungen, die direkt auf einer Blockchain abgewickelt werden) und die Tokenisierung von Assets sowie Embedded Finance. Letzteres sorgt dafür, dass Finanzdienstleistungen nahtlos in Apps und Plattformen integriert werden, die ursprünglich gar nichts mit Banking zu tun hatten.

Die nächste Wachstumswelle konzentriert sich auf drei Bereiche: B2B mit KI-automatisierten Zahlungs- und Treasury-Lösungen, Financial Infrastructure für die Modernisierung der Finanzinfrastruktur und Lending, das durch Private Credit Funds wieder populär wird.


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