Finanzen: Wie Anleger in Dividendenfonds investieren können

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Die Zinsen für Festgeld sind gefallen. Gut zwei Prozent sind gerade noch so zu bekommen. Zugleich spürt immer noch jeder und jede, dass das Leben teurer geworden ist. Mit Zinsen von knapp zwei Prozent lässt sich der Kaufkraftverlust bei einer Inflationsrate von zuletzt 2,2 Prozent allenfalls gerade noch ausgleichen.
Was aber können diejenigen tun, die gerne über ein zweites Einkommen verfügen wollen, idealerweise nur gespeist aus Kapitalerträgen? Sie können zum Beispiel auf Dividendenfonds und Dividenden-ETFs setzen. Mit ihnen haben Anleger gute Chancen, regelmäßige Ausschüttungen zu bekommen, die über den derzeit aktuellen Festgeldzinsen liegen, und so die Inflation zu schlagen – bei einem einigermaßen überschaubaren Risiko, das solche Investments an den internationalen Aktienmärkten mit sich bringen. Was für und was gegen ein solches Investment spricht – die wichtigsten Fragen und Antworten mit Übersichtstabellen in diesem Artikel.
Was sind Dividenden und was ist die Dividendenrendite?
Viele Unternehmen, deren Aktien an einer Börse gehandelt werden, schütten einen Teil ihres Gewinns als Dividende aus. Das passiert meist im Frühjahr, wenn die Dividendensaison beginnt. Diese Gewinnbeteiligung steht jedem Aktionär und jeder Aktionärin zu, schließlich sind sie ja Miteigentümer des Unternehmens.
Die Dividenden werden in der Regel direkt nach der Hauptversammlung ausgeschüttet, also nach dem alljährlichen, immer häufiger virtuellen Treffen der Aktionäre. Aktiengesellschaften hierzulande zahlen einmal im Jahr die Dividende aus. Anders ist das bei US-Unternehmen: Hier gibt es ein Stück vom Gewinn oft jedes Quartal, also viermal im Jahr.
Ein bekanntes Beispiel: Europas größter Vermieter, Vonovia, hat für das Geschäftsjahr 2024 Anfang Juni 2025 eine Dividende von 1,22 Euro pro Aktie ausgeschüttet. Setzt man das ins Verhältnis zum Vonovia-Aktienkurs von damals von knapp 29 Euro(öffnet im neuen Fenster) , erhielt man eine Dividendenrendite von etwas mehr als vier Prozent (Dividende geteilt durch Aktienkurs x 100).
Das ist deutlich mehr, als in diesem Jahr mit einer Anlage in Festgeld (g+) drin war und ist. Der durchschnittliche Zinssatz für Festgeld mit einer Laufzeit von 24 Monaten belief sich Ende September 2025 laut dem Index des Verbraucherportals biallo.de(öffnet im neuen Fenster) auf knapp 1,5 Prozent.
Welche Arten von Dividendenfonds gibt es?
Wie bei anderen Aktienfonds gibt es die gemanagten Varianten, bei denen Fondsmanager die Dividendenaktien nach bestimmten Kriterien selbst auswählen. Der beliebteste deutsche gemanagte Dividendenfonds, der DWS Top Dividende, mit mehr als 20 Milliarden Euro Volumen, ist vornehmlich in den Sektoren Finanzen, Gesundheit und Energie investiert, aber kaum in Technologiewerte(öffnet im neuen Fenster) .
Laut DWS konzentriert sich der Fonds auf "in- und ausländische Unternehmen, die eine überdurchschnittliche Dividendenrendite erwarten lassen." Weitere Voraussetzungen: Die Dividenden müssen langfristig gewachsen sein, und es sollten gute Aussichten bestehen, dass das auch in Zukunft so bleibt(öffnet im neuen Fenster) .
Anleger können aber auch die deutlich günstigeren Exchange Traded Funds (ETFs) kaufen, die eins zu eins einem dividendenorientierten Aktienindex folgen. Beispiel: Der ausschüttende ETF(öffnet im neuen Fenster) Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield ETF basiert auf dem FTSE All-World High Dividend Yield Index (PDF)(öffnet im neuen Fenster) , einem Aktienkorb von derzeit knapp 2.400 Aktien aus Industrie- und Schwellenländern.
Meta, Nvidia, Microsoft und Co. sind nicht in dem Fonds enthalten, da der FTSE All-World High Dividend Yield auf Unternehmen mit hoher Dividendenrendite setzt. Gewichtet sind die Unternehmen nach ihrem Börsenwert, der sogenannten Marktkapitalisierung.
Zu den größten Einzelwerten im ETF zählen JP Morgan Chase, Johnson & Johnson, Exxon Mobil und Procter & Gamble, die jeweils in den Branchen Pharma, Öl und Finanzen tätig sind. Den ETF dominieren Banken, Versicherungen und andere Finanzwerte mit einem Anteil von insgesamt rund 30 Prozent. Einen starken Stellenwert haben auch US-Aktien mit einem Anteil von mehr als 40 Prozent.



