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Finanzen: So vermeiden Anleger typische Fehler

Menschen, die Aktien, Fonds und ETFs kaufen und verkaufen, machen immer wieder die gleichen Fehler – und verlieren damit Geld. Wie man sich selbst überlistet.
/ Thomas Öchsner
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Beim Aktienhandel sollten sich Menschen nicht vom Bauchgefühl leiten lassen. (Bild: geralt/Pixabay)
Beim Aktienhandel sollten sich Menschen nicht vom Bauchgefühl leiten lassen. Bild: geralt/Pixabay
Inhalt
  1. Finanzen: So vermeiden Anleger typische Fehler
  2. Fehler Nummer 3: Dem (Heimat-) Gefühl vertrauen
  3. Fehler Nummer 5: Die Wirklichkeit selektiv wahrnehmen
  4. Fehler Nummer 7: Zu viel handeln
  5. Fehler Nummer 9: Mit Verlusten falsch umgehen

Millionen Menschen legen mittlerweile Geld an der Börse an. Von bekannten Unternehmen wie Tesla, Nvidia oder Rheinmetall kaufen sie Aktien oder investieren Erspartes in Exchange Traded Funds (ETFs), die die Kursentwicklung eines bestimmten Börsenindex nachbilden .

Doch nicht selten investieren Anlegerinnen und Anleger aus einem Bauchgefühl heraus, ohne Strategie und vorherige Planung. Denn geht es um Geld, schwingen immer Gefühle mit – Angst und Gier, Neid und Hoffnung. Das führt zu Fehlern beim Geldanlegen und der privaten Altersvorsorge. Zehn kostspielige Anlagefehler und wie sie sich vermeiden lassen.

Fehler Nummer eins: Im Blindflug investieren

Dieser Fehler steht meist am Anfang einer langen Fehlerkette. Menschen treffen finanzielle Entscheidungen, ohne zu wissen, was für ein Anlegertyp sie sind, ohne Strategie und vorherige Planung. Dabei ist vorher zu klären: Wie lange ich will Geld anlegen? Brauche ich das Geld irgendwann? Habe ich schon eine finanzielle Notreserve auf einem Tagesgeldkonto ?

Wie viel Risiko kann und will ich eingehen? Muss ich noch fürs Alter vorsorgen ? Was ist mir am wichtigsten: die Sicherheit meines Geldes mit der Folge, geringe Renditechancen zu haben? Oder sind es die Renditechancen an den Aktienmärkten mit weniger Sicherheit?

Erst, wenn diese Fragen beantwortet sind, sollte es losgehen. Sonst wird jede Investition zum Blindflug.

Fehler Nummer 2: Zu spät starten

Menschen neigen zur Aufschieberitis, auch bei der Geldanlage. Es bringe aber nichts, "über das richtige Timing zu grübeln und dann lange gar nichts zu tun," warnt Hans-Jörg Naumer, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei Allianz Global Investors.

Das liegt am häufig unterschätzten Zinseszinseffekt. Beispiel: Eine Software-Entwicklerin will ein Vermögen von 100.000 Euro aufbauen. Bei einer Rendite nach Steuern von jährlich 3,0 Prozent genügt ihr bei einem 30-jährigen Anlagezeitraum eine monatliche Sparrate von 173 Euro. Hat sie hingegen nur noch zehn Jahre Zeit, müsste sie monatlich bereits 716 Euro zurücklegen, um das Ziel zu erreichen. Naumer rät deshalb: "Lieber klein anfangen, als gar nichts tun."

Naumers Tipp: sich selbst Termine machen, um sich zum Sparen und Anlegen zu disziplinieren. "Wer jeden Monat Geld per Dauerauftrag zurücklegt, muss nicht jedes Mal seinen inneren Schweinehund von Neuem überwinden. Ich empfehle dabei immer, den Dauerauftrag so zu terminieren, dass das Geld abgebucht wird, wenn gerade das Gehalt aufs Konto überwiesen wurde."

Seine Begründung: "Unser Gehirn nimmt jeden Sparvorgang als Verlust wahr. Geht aber das Geld vom Konto ab, wenn es gerade gefüllt ist, spüren wir das gar nicht so. Und was weg ist, können wir nun mal nicht mehr ausgeben."


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