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In der Folge sagen sich Anleger mit einer Aktie, die sinkt und sinkt: "Der Kurs erholt sich schon wieder!" . Vorübergehende Aufwärtsbewegungen an der Börse schätzen sie als Korrektur ein, um die eigene Verluststrategie nicht in Frage zu stellen.

Entsprechend halten sie an Papieren fest, obwohl der Kurs gegen null geht und die Prämissen für ihren Einstieg längst überholt sind, anstatt sich einzugestehen, dass sie tatsächlich Geld verloren haben. Geldprofis empfehlen Anlegern: Verlustbringer, an deren Kurserholung man nicht mehr glaubt, lieber verkaufen. Vorteil: Es steht bestenfalls wieder freies Kapital für eine bessere Anlage zur Verfügung.

Fehler Nummer 10: Zu gierig werden

Eine große Gefahr ist auch die Gier. Im Internet erwecken vermeintliche Börsenexperten und dubiose Anlagefirmen den Anschein, sie hätten die alleinseligmachende Formel erfunden, um reich zu werden.

Versprochen werden gigantische Gewinne in kurzer Zeit, am besten noch ohne Risiko. Dabei handelt es sich in der Regel um Hochstapler, Scharlatane oder Betrüger, die die menschliche Gier nach dem schnellen Gewinn ausnutzen und ihre Opfer abkassieren.

Es kann auch passieren, dass die Freundin, der Nachbar, die Kollegin oder der Kumpel aus dem Fitnessstudio erzählen, sie hätten mit dem ETF X Kursgewinne von 30 Prozent und mit der Aktie Y sogar von 100 Prozent.

Beim Gegenüber kann dann das Gefühl entstehen: Mir sind Gewinne entgangen. Dieses Gefühl kann dazu führen, unvorsichtig zu werden, mehr zu riskieren, Trends an der Börse zu spät hinterherzulaufen und die eigenen wohlüberlegten Anlagepläne über den Haufen zu werfen.

Verbraucherschützer empfehlen hingegen, Sparpläne durchzuhalten, breit über Aktien-ETFs in verschiedene Länder, Branchen, Kontinente zu investieren und im Hintergrund einen Sicherheitsbaustein zu haben, zum Beispiel mit Tages- und Festgeld. Befragt nach seinem Erfolgsgeheimnis sagte Warren Buffett, der berühmte US-amerikanische Börseninvestor: "Zeit, Disziplin und Geduld."

Thomas Öchsner(öffnet im neuen Fenster) ist seit mehr als 30 Jahren Finanzjournalist und war leitender Redakteur in der Wirtschaftsredaktion der Süddeutschen Zeitung.


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