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Financial Data Access Regulation: Big Tech wird diesen Lobbykampf verlieren

In den Verhandlungen über den Zugang zu europäischen Finanzdaten zeichnet sich eine Niederlage für US-Tech-Unternehmen ab.
/ Mike Faust
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Die Verordnung für den Zugang zu Finanzdaten soll einen Rahmen für neue Finanzprodukte schaffen. (Bild: JUSTIN TALLIS/AFP via Getty Images)
Die Verordnung für den Zugang zu Finanzdaten soll einen Rahmen für neue Finanzprodukte schaffen. Bild: JUSTIN TALLIS/AFP via Getty Images

Die US-amerikanischen Big-Tech-Unternehmen könnten vom Zugang zum europäischen Finanzdatenmarkt ausgeschlossen werden. Wie die Financial Times (FT) berichtet(öffnet im neuen Fenster) , will die Europäische Union (EU) Firmen wie Google, Apple und Amazon keinen Zugang zum geplanten System zum Austausch von Finanzdaten gewähren und erhält dabei starke Unterstützung aus Deutschland.

Mit der geplanten Verordnung (Financial Data Access Regulation, Fida) will die EU den Zugang zu Finanzdaten regulieren und damit einen Rahmen schaffen, in dem Unternehmen digitale Finanzprodukte für Verbraucher entwickeln können. Aus den Finanzdaten ließen sich Rückschlüsse zum Beispiel über das Ausgaben- und Sparverhalten von Kontoinhabern ableiten.

Dabei befürchtet die europäische Finanzindustrie, dass US-amerikanische Big-Tech-Unternehmen nicht nur einen Großteil des Marktwertes aus diesem Wissen für sich vereinnahmen würden, sondern dieses auch dazu verwenden könnten, um europäische Anbieter zu verdrängen.

Finanzinstitute warnen und werden kritisiert

Von den Finanzinstituten kam die Warnung, dass die Finanzdaten europäischer Verbraucher in die Hände digitaler Gatekeeper fallen könnten, die ihre Vormachtstellung damit weiter ausbauen könnten. Kritiker werfen der EU allerdings vor, sich dem Willen der Banken zu beugen. Diese seien die wahren Gatekeeper, da sie sich derzeit im alleinigen Besitz jener Daten befänden, die nun reguliert werden sollen.

Unklar bleibt zudem, mit welcher Reaktion aus den USA zu rechnen ist, sollten US-Unternehmen explizit von der Teilnahme an diesem Markt ausgeschlossen werden. US-Präsident Donald Trump hat in der Vergangenheit wiederholt mit Vergeltungszöllen für Länder gedroht , deren Steuern oder Gesetze US-Unternehmen benachteiligen.

Nach über zwei Jahren sollen die Fida-Verhandlungen in den nächsten Wochen ein Ende finden. EU-Diplomaten äußerten gegenüber der FT, dass die Niederlage der Big-Tech-Konzerne fast sicher sei. Dies sei "ein Thema, bei dem die Big-Tech-Akteure tatsächlich den Lobbykampf verlieren", wird einer der Diplomaten zitiert.


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