''Groß, blond und konnte ein bisschen schauspielern''
Doch wer sollte den Helden spielen? Eigentlich wollte man Kurt Russell (Die Klapperschlange), aber der lehnte ab, weil ihm die Figur zu eindimensional war. Arnold Schwarzenegger war an der Rolle interessiert, aber vor Conan, der Barbar (1981) noch kein Filmstar, weswegen man ihn auch wegen seines starken Akzents ablehnte.
Am Ende wurde es der völlig unbekannte Sam J. Jones. Er hatte zwar nicht viel vorzuweisen, war aber in einer Dating-Show dabei gewesen und dort von De Laurentiis oder einem Mitglied seiner Familie gesehen worden. De Laurentiis ließ ihn also zum Vorsprechen einladen. Der Mogul erklärte später in dem Buch Dino: The Life and Film of Dino De Laurentiis: "Er war groß, blond, sah gut aus und konnte auch ein bisschen schauspielern."
Nur die Haarfarbe passte nicht ganz. Man färbte Jones also richtig strohblond und seine blonde Kollegin Melody Anderson brünett. Anderson spielte Dale Arden, Flashs Freundin und das Mädchen, das ständig gerettet werden muss. Jones wurden auch blaue Kontaktlinsen verpasst, diese erwiesen sich aber als so unangenehm, dass er sie am Ende doch nicht tragen musste.
Weit enthusiastischer war Max von Sydow, der den Comic als Kind gelesen und ihn sehr geschätzt hatte. Die Gelegenheit, Ming den Gnadenlosen zu spielen, ließ er sich nicht entgehen. Ganz anders der spätere James Bond Timothy Dalton, der Barin, den Anführer der Waldmenschen, spielt: Für ihn war der Film nur des Honorars wegen interessant, wie die Kollegen mutmaßten.
Die Dreharbeiten erwiesen sich als schwierig, weil nicht alle demselben Ansatz folgten. Regisseur Mike Hodges hielt Jones und Anderson an, ihre Rollen so geradlinig und ernsthaft wie möglich zu spielen. Ihre Ernsthaftigkeit steht in schönem Kontrast zu dem albernen Ambiente, in dem sie unterwegs sind.
Allerdings gibt es auch Szenen, in denen die Darsteller selbst albern sein dürfen. Bestes Beispiel ist die Szene in Mings Palast, als Flash gegen Mings Wächter kämpft und sich eines der Geschenke, die dem Imperator gebracht wurden, schnappt. Es ist eine Art riesiges Ei, das Flash nun wie einen Football hält - er ist ja auch Footballspieler. Als solcher kämpft er sich an den Wächtern vorbei, während Dale Arden ihn wie ein Cheerleader anfeuert.
Männer in Steh-Kostümen
Die 27 Millionen US-Dollar teure Produktion hatte von Anfang an Probleme. Manche Szenen waren für die Schauspieler herausfordernd, weil sie auf Dinge reagieren mussten, die gar nicht da waren und erst effekttechnisch in der Postproduktion zum Leben erwachten. Manche Schauspieler waren Opfer ihrer Kostüme. Das galt vor allem für die Falkenmänner, die sich wegen der Flügel nicht setzen konnten. Wenn sie sich entspannen wollten, mussten sie sich auf den Bauch legen.
Dazu kam, dass die Sets noch entstanden, während schon gedreht wurde. Die bewegliche Scheibe, auf der Jones und Dalton kämpfen, war gerade erst silbern angemalt worden, so dass die Farbe auf die Kostüme abfärbte. Zwischen jedem Take mussten sie sauber gemacht werden.
Auf andere Sets wartete man, so dass Mike Hodges andere Szenen drehte. Er drehte dabei, was ihm beliebte, da die Italiener in der Crew nicht genug Englisch sprachen, um zu verstehen, was vor sich ging und dementsprechend auch De Laurentiis nicht erzählen konnten, wenn Hodges sich von Vorgaben entfernte.
Derweil verschlechterte sich auch das Verhältnis von Sam J. Jones zu Dino De Laurentiis. Die Hauptdreharbeiten waren vor Weihnachten fertig, dann ging die Crew in die Pause. Danach wurde Material von der Second Unit gedreht, aber Jones tauchte nicht mehr auf, weswegen man sich mit einem Double behelfen musste. Hodges suchte sogar nach einem Schauspieler, der in der Lage war, Jones' Stimme zu imitieren, weil einige Texte noch eingesprochen werden mussten.
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Flash Gordon in 4K: Flash! A-ah | Jones' Karriere bekam nach Flash Gordon einen Knick |
+1
Oh schreck! Ich habe eine Schachtel schwarze Praline mit "schwarz" im Namen im Kühlschrank!
https://www.bored-zombie.de/neuer-captain-future-film/
Das fiel schon bei normalem Blu-Ray auf: Diese Analogfilme haben immer so ein Zittern...