Fifa, Battlefield und Co.: Der EA-Hack startete mit Cookies für 10 US-Dollar

Die Hacking-Gruppe erklärt dem Magazin Motherboard Schritt für Schritt, wie der Hack auf EA gelang. Die primäre Fehlerquelle: der Mensch.

Artikel veröffentlicht am ,
Der EA-Hack erforderte wohl nicht viel Raffinesse.
Der EA-Hack erforderte wohl nicht viel Raffinesse. (Bild: EA/Montage: Golem.de)

Ein Repräsentant der EA-Hacking-Gruppe, die 780 GByte an wichtigen Daten vom Spielepublisher gestohlen hat, erklärte dem Magazin Motherboard das Vorgehen. Offenbar habe die Gruppe einen EA-Mitarbeiter über den EA-internen Slack-Channel ausgetrickst und von diesem Account einen Login-Token erhalten können.

Zunächst musste das Team allerdings in den geschützten Slack-Channel von EA hineinkommen. Dazu kaufte es sich gestohlene Cookies für 10 US-Dollar online. Diese enthielten offenbar Login-Daten zu Slack. Einmal angemeldet, konnten sich die Angreifer als Mitarbeiter bei EA ausgeben.

"Als wir erst einmal im Chat waren, haben wir die IT-Support-Mitarbeiter benachrichtigt und vorgegeben, dass wir unser Telefon auf einer Party verloren haben", schreibt das Hacking-Team in einem Chat mit Motherboard. Daraufhin haben sie wohl einen Zweifaktor-Authentifizierungstoken erhalten, der normalerweise ein - hier angeblich verlorenes - Smartphone oder ein anderes Gerät benötigt. Zwei Mal konnten sich die Hacker so wohl Zugang zum firmeninternen Netzwerk verschaffen, heißt es.

Im Firmennetzwerk stießen die Angreifer dann auf einen Dienst, mit dem EA-Entwicklerteams intern Spiele kompilieren. Dort konnten sie sich offenbar erfolgreich einloggen. Mithilfe einer virtuellen Maschine konnten sie weitere Dienste und Daten im Netzwerk auskundschaften, anschließend haben sie sich den Quelltext mehrerer Titel heruntergeladen und kopiert.

Die Angreifer haben Motherboard mit einigen Screenshots und Dokumenten versorgt, in denen die Schritte des Hacks umrissen werden. Auch scheint das Team an Daten zu Playstation VR und Teile der Fifa-Engine gelangt zu sein. Dort wird unter anderem beschrieben, wie EA Menschenmengen in Fifa erzeugt. Zudem sind Details zur Frostbite Engine, Battlefield-Games, einigen Multiplayer-Frameworks wie dem Fifa-Matchmaking-System und internen Entwicklungstools darunter.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


kayozz 14. Jun 2021

Vermutlich werden sich im Code so einige Stellen finden

kayozz 14. Jun 2021

Nein Danke. Ich nutze für die Arbeit einen Cloud-Dienst täglich. Dieser hat vor einiger...

kayozz 14. Jun 2021

Zum Glück nein. Denn das würde den Browser identifizerbar machen und Fingerprinting...

koki 13. Jun 2021

Verstehe es auch nicht nicht komplett. 2FA Token erhalten und dann sofort automatisch...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Direkte-E-Fuel-Produktion
Porsches Masterplan hinter dem Verbrennerkompromiss

Der Sportwagenhersteller will künftig E-Fuels direkt im Fahrzeug produzieren. Dazu übernimmt Porsche das strauchelnde Start-up Sono Motors.
Ein Bericht von Friedhelm Greis

Direkte-E-Fuel-Produktion: Porsches Masterplan hinter dem Verbrennerkompromiss
Artikel
  1. Italien: Datenschutzbehörde untersagt Betrieb von ChatGPT
    Italien
    Datenschutzbehörde untersagt Betrieb von ChatGPT

    Dem ChatGPT-Entwickler OpenAI könnte eine Millionenstrafe drohen. Die GPDP bemängelt Probleme beim Jugend- und Datenschutz.

  2. Automobil: Keine zwei Minuten, um einen Tesla Model 3 zu hacken
    Automobil
    Keine zwei Minuten, um einen Tesla Model 3 zu hacken

    Bei der Hacking-Konferenz Pwn2Own 2023 hat ein Forschungsteam keine zwei Minuten benötigt, um ein Tesla Model 3 zu hacken. Das brachte dem Team jede Menge Geld und einen neuen Tesla ein.

  3. Chipkrise in China: Hongkong beschlagnahmt Hardware für 3,2 Millionen Euro
    Chipkrise in China
    Hongkong beschlagnahmt Hardware für 3,2 Millionen Euro

    Mehr als 500.000 Komponenten und Notebooks wurden an der chinesischen Grenze beschlagnahmt. Der Hardwareschmuggel nimmt aber nicht ab.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Crucial SSD 1TB/2TB bis -43% • RAM im Preisrutsch • RTX 4090 erstmals unter 1.700€ • MindStar: iPhone 14 Pro Max 1TB 1.599€ • SSDs & Festplatten bis -60% • AOC 34" UWQHD 279€ • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen [Werbung]
    •  /