Fiberdays: Deutsche Glasfaser und Telekom reden über Zusammenarbeit
Fiberdays 2023 Die Telekom hat bisher allen relevanten Netzbetreibern außer Deutsche Glasfaser Zugang zu ihrem Netz angeboten. Das könnte sich nun ändern.

Deutsche Glasfaser und die Deutsche Telekom haben auf einer Podiumsdiskussion überraschend Interesse an einer Zusammenarbeit in ihren Netzen bekundet. "Wir bieten Bitstream Access Layer-2 an und haben alle Maßgeblichen außer Deutsche Glasfaser kontaktiert, um es anzubieten", sagte Thilo Höllen, Senior Vice President Breitbandkooperationen Telekom Deutschland, am 16. März 2023 auf den Fiberdays des Branchenverbands Breko in Wiesbaden. Andreas Pfisterer, Chief Executive Deutsche Glasfaser, entgegnete sofort: "Wir können gerne reden."
"Von mir aus gerne", antworte Höllen, "Bitstream Access Layer-2 ist das, was wir anbieten. Können wir gerne machen."
Die Telekom ist bundesweit weiterhin der Marktführer im Festnetz, Deutsche Glasfaser baut ausschließlich in ländlichen Gemeinden aus und ist dort führend.
"Wir freuen uns über ein günstiges Layer-2-Angebot der Telekom", kündigte Pfisterer leicht ironisch an. "Das Entscheidende ist, dass man gemeinsam an den standardisierten Prozessen arbeitet. Und dass man einen kommerziellen Rahmen schafft, der für alle Parteien tragfähig ist. Wenn das alle tun, dann werden wir auch vorankommen."
Deutsche Glasfaser: Mondpreise für Layer-2 ergeben keinen Sinn
Natürlich seien die Infrastrukturanbieter darauf angewiesen, dass jemand auf ihrer Infrastruktur verkaufe, da habe es keinen Sinn, Mondpreise aufzurufen, sagte Pfisterer. Es gebe ein Interesse daran, die Preise so zu gestalten, dass auch Aktivitäten auf den Netzen liefen. "Wir haben heute schon über 30 Prozent Penetration auf unseren Netzen." Man lade gerne die Telekom ein, auf dem Netz der Deutschen Glasfaser zu verkaufen, und freue sich auch über ein Angebot der Telekom.
"Sollen wir euch allein lassen oder macht ihr das später?", fragte Moderator Jens Böcker von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg scherzhaft die beiden Manager auf seinem Podium. Tatsächlich begannen Höllen und Pfisterer sofort nach dem Ende der Diskussion ein Zwiegespräch. Ob die beiden nur vor dem Publikum Offenheit bekunden wollten oder tatsächlich eine Partnerschaft suchen, bleibt abzuwarten.
Deutsche Glasfaser und Vodafone schlossen Ende November 2022 eine Verkaufsvereinbarung für FTTH-Zugänge. Ab Herbst 2023 wird Vodafone über die Wholesale-Vereinbarung Zugriff auf das Netz von Deutsche Glasfaser haben.
Der Vertrag wurde über eine Laufzeit von mindestens zehn Jahren geschlossen. Doch Vodafone gilt in der Branche als angeschlagen, weshalb Deutsche Glasfaser offen für einen neuen großen Partner sein könnte.
Offenlegung: Golem.de hat auf Einladung des Breko an der Veranstaltung in Wiesbaden teilgenommen. Die Reisekosten wurden von dem Branchenverband komplett übernommen. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben seitens Dritter.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Wenn ich das richtig verstehe, geht es darum, dass die DG als Reseller der DTAG auftreten...
der Großteil der Kunden ist es egal wer das Internet liefert, wenn DG 2¤ Billiger ist...
Kommentieren