Revival für analoge Effekte

Golem.de: Verschafft Ihnen die IT kreative Spielräume?

Katterle: Natürlich. Wir haben heute Effekte, von denen wir früher nur träumen konnten. Buchstaben, Wellen, gewinkelte Wellen, ein Jägerzaun, grafische Effekte und Bilder - alles kein Problem. Allerdings sehen wir, dass heutzutage immer öfter mechanische (analoge) Effekte auf Abschusstürmen ihr Revival feiern. Das ist letztendlich aber nur eine konsequente Erweiterung der digitalen Möglichkeiten.

Golem.de: Stichwort Pyronale: Welche Technik verwenden die internationalen Teams?

Katterle: Im Grunde wird Standardtechnik benutzt, die wir auch in Deutschland einsetzen. Allerdings müssen die Zündsysteme vorher an die Jury zur Kontrolle geschickt werden. Ein französisches Team hatte einmal mit vielen Sequenzern experimentiert, die nach einer Havarie unkontrolliert weiterschossen. Das Feuerwerk muss aber jederzeit abzubrechen sein. Auch ein Notebook mit leerem Akku führte bei einem Event schon zu einer unkontrollierten Situation. Daher bestehen wir bei der Pyronale auf ein etabliertes und zuverlässiges Zündsystem.

Golem.de: Wie wird die pyrotechnische Leistung bei der Pyronale bewertet?

Katterle: Zunächst muss man vorausschicken, dass ein Gastland in der Regel kein eigenes Team stellt. Damit verhindern wir, dass ein Lokalmatador durch die Publikumswertung (mit immerhin 30 Prozent Anteil an der Gesamtwertung) nach vorne getragen wird. Internationale Teams überlegen sich gut, an welcher Veranstaltung sie teilnehmen, denn oft gewinnt 'der dickste Geldbeutel'. Die Pyronale hat aber einen sehr guten Ruf, weil wir einen fairen Wettbewerb ermöglichen.

Die Wertung erfolgt mit Hilfe eines umfangreichen Skripts und ist in Fachjury und Kreativjury gesplittet. Nur die Fachjury darf aber Abwertungen vornehmen, wenn es um die Themen Regelverstöße und Sicherheit geht.

Das Programm selbst besteht aus drei Teilen:

  • 1. Musikloser Teil (1 Minute): ein traditionelles Feuerwerk, in diesem Jahr mit der Farbvorgabe blau und grün.
  • 2. Pflichtmusik (4 Minuten): Hier wird der direkte Vergleich von Teams möglich. Das Pflichtstück ist 2016 ein Ausschnitt der Ouvertüre 1812 von Tschaikowsky.
  • 3. Kür mit Musik aus einem Pool von rund 400 Stücken (10 Minuten): Das Team kann sich hier frei verwirklichen und der Kreativität freien Lauf lassen.

Wir bewerten dabei die Präzision, den Umgang mit Musik und die Synchronisierung der Teile und Effekte. Dabei vergeben wir Noten von 1 bis 8, die anschließend über ein sehr komplexes Voting zusammengerechnet werden. Etwa 10 Minuten nach der letzten Zündung haben wir dann das Gesamtergebnis vorliegen.

Anmerkung: Markus Katterle gestaltet mit seiner Firma Flash Art das Finalfeuerwerk bei der Pyronale 2016.

Zum Autor: Michael Rassinger ist freier Journalist und Netzwerker in Berlin. Zu seinen Fokusthemen gehören Automotive, Hifi & Musik sowie Hochschulbildung.

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win.ini 15. Sep 2016

Kein vernünftiges Hardcore Festival ohne Feuerwerk. In der härteren Techno Szene ist...

DebugErr 12. Sep 2016

Sprich, dieses wunderbare GIF von Tim & Eric zeigt? Da sind ja schon (Geistes...

Eheran 08. Sep 2016

Statt das zu sehen braucht man dafür einen Computer und muss hoffen, dass alles korrekt...

grslbr 08. Sep 2016

Gerade ist echt Qualitätsoffensive hier, was? Finde es sehr schön dass hier auf hohem...



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