Festnetz: O2 will in Deutschland letzte Meile per Funk überwinden

Die Telefónica hat einen ersten 3,5-GHz-LTE-TDD-Massive-MIMO-Feldtest gestartet. Das gab der Mobilfunkbetreiber am 27. Februar 2017 bekannt(öffnet im neuen Fenster) . Im deutschen O2-Netz in München wurden dabei zeitgleich 16 Endgeräte über ein 20-MHz-Spektrum auf dem 3,5-GHz-Band mit einer Downlinkrate von 650 MBit/s betrieben. Der Test fand in dem Techcity-Projekt von Telefónica und Huawei in München statt.
Telefónica Deutschland verfügt über Ressourcen von 84 MHz im 3,5-GHz-Frequenzbereich. Mit Massive MIMO bei 3,5 GHz will das Unternehmen zukünftig in der Lage sein, Kunden Wireless Fiber To The X (WTTx) zur Überwindung der letzten Meile als Festnetzersatz anzubieten. "Massive MIMO wird folglich eine interessante Komponente für die weitere Entwicklung von 5G-Anwendungen" , erklärte die Telefónica. Die Telefónica hat als einziger der drei deutschen Mobilfunkbetreiber kein eigenes Festnetz.
Massive MIMO
Die Antennen-Technologie Massive MIMO bringt die präzise Aussteuerung eines Antennensignals und erlaubt Beam-Forming. So richtet sich die Antenne auf Bereiche, in denen hohe Kapazitäten für Kunden benötigt werden. Dies soll der Effizienz in der Nutzung des Frequenzspektrums im Vergleich zur 2T2R-Technologie bei LTE (4G) überlegen sein. Die neue Antennentechnik soll im 3,5-GHz-Frequenzband gut für dicht besiedelte Ballungsgebiete, Bahnhöfe, Stadien, einzelne Bereiche in Innenstädten, Einkaufszentren oder Hochhäuser geeignet sein.
WTTx wird von Huawei seit längerem angeboten. Die Technik ist nicht auf LTE beschränkt, sondern kann mit verschiedenen Funktechniken zusammenarbeiten. Mit WTTx 2.0 sollen die hohen Datenraten von 4,5 G oder später 5G-Mobilfunk genutzt werden, um das Festnetz teilweise zu ersetzen. Mit WTTx 2.0 seien Anbindungen bis zu 1 GBit/s bereits über LTE möglich, hatte Yuefeng Zhou, Chief Marketing Officer Huawei Wireless Network Product Line, am 25. November 2016 Golem.de in Tokio gesagt.