Festnetz: Nokia arbeitet mit Kunden an 100G-Piloten

Der Ausrüster Nokia ist mit Netzbetreibern dabei, immer höhere Bandbreiten aufzubauen. Das sagte(öffnet im neuen Fenster) Nils Kleemann, Chief Technical Officer Central Europe bei Nokia, am 22. September 2022 auf dem Buglas-Jahreskongress in Berlin. "Fiber ist ein wunderbares Medium. Fast unendlich skalierbar, je nachdem was ich links und rechts dranhänge. Wir kommen von 1 Gig, 10 Gig, 25 Gig, da sind wir bereits am Ausrollen für manche Kunden. Woanders arbeiten wir bereits an Piloten mit 50G und mit 100G." Es sind mehr Kapazitäten in Zukunft möglich.
Nokia und Huawei waren die beiden wichtigsten Sponsoren der Jahrestagung des Buglas (Bundesverband Glasfaseranschluss) in Berlin und durften daher vor den Anwesenden ihre Technologien ausbreiten. Es gehe "schon bis 800G pro Glasfaser" , sagte Walter Haas, Chief Technology Officer (CTO) von Huawei Technologies Deutschland. "Immer mehr spektrale Bänder sind in der Glasfaser." Man gehe bei der GPON-Technologie von Lebenszyklen von 8 bis 10 Jahren aus. "10 GPON ist in der Phase des Rollouts und erste Piloten sind bei 50 GPON. Wir erwarten Anfang 2024, dass das skaliert."
Wegen der Zunahme der Geräte in den Haushalten werde die Zukunft auch privat im Bereich von 300 MBit/s und bei bis zu 1 GBit/s und darüber liegen, erklärte Haas.
Die Wi-Fi-Distribution in den Gebäuden, die oft die obere Etage nicht mehr ausleuchten könne, sei ein Problem, was Fiber To The Room nötig mache. "Wir wollen das deutlich verbessern in Richtung Gigabit in jedem Raum" , sagte Haas. Hier werde mit verschiedenen Partnern zusammengearbeitet, die flexible Glasfaser anbieten. "Wir benutzen eine transparente Glasfaser von der Rolle und eine Heißklebepistole. Einige halten das vielleicht für Spinnerei. Aber die Netzbetreiber in China rollen das aus. Eine hohe Anzahl von mehreren zehntausend Haushalten ist bereits so ausgestattet" , erzählte Haas.
Die Faser wird in einem transparenten Coating am Boden und um Türen geklebt, um in jedem Raum Glasfaser zu haben. Das Glasfaserkabel setzt sich aus mehreren Einzelglasfasern zusammen, die ein Bündel ergeben. Eine einzelne Faser, mit 250 Mikrometer (µm) Durchmesser ähnlich dünn wie ein menschliches Haar, weist einen Kern, einen Mantel (Cladding) und einen Außenmantel (Primärcoating) auf.
Die Faser wird aus Quarzsand hergestellt und ist der Transportkanal für die optischen Lichtwellen. Der Mantel sorgt für die Führung der Lichtwellensignale. Der Außenmantel verschafft der Glasfaser aufgrund seiner Beschaffenheit aus Kunststoff biegsame und robuste Eigenschaften.



