Fernsehen: Rohde & Schwarz exportiert 5G Broadcast nach China
In China testet man FeMBMS für Fernsehen über 5G-Funktürme. Dafür war ein Versuch in Bayern das Vorbild, an dem auch die Telefónica beteiligt ist.

Rohde & Schwarz liefert die Technik für 5G Broadcast nach China. Das gab der Messgerätehersteller am 12. August 2019 bekannt. Die Academy of Broadcasting Science (ABS) und das China Broadcasting Network (CBN), zwei Einrichtungen der staatlichen chinesischen Radio- und Fernsehbehörde (NRTA), werden zusammenarbeiten und einen 5G Broadcast-Feldversuch in Beijing einrichten.
Rohde & Schwarz liefert die Sender und Kernnetzkomponenten. Nach dem Vorbild des 5G-Today-Projekts in Bayern wird das chinesische Testnetz vor der Fachmesse BIRTV 2019 in Beijing aktiviert. Der Test sei der erste Schritt, um den kommerziellen Einsatz von 5G Broadcast bis zu den Olympischen Winterspielen im Jahr 2022 vorzubereiten, gefolgt von einer weiteren nationalen Expansion bis 2025.
Die NRTA forscht seit geraumer Zeit an möglichen Fernsehbetrieb der nächsten Generation. Das in 3GPP Release 14 festgelegte FeMBMS-Konzept (Further Evolved Multimedia Broadcast Multicast Service) und das zugehörige HTHP-Konzept (High Tower High Power) entspreche ihren Anforderungen. Da CBN im Juni 2019 eine kommerzielle 5G-Lizenz bei 4,9 GHz mit 50 MHz-Band erhalten hat, ist ein FeMBMS-Feldversuch möglich.
Das Beijing-Trial-Netzwerk enthält drei Stationen, die in einem Single-Frequency-Network (SFN) betrieben werden. Die Stationen CCTV Tower, Jing Guang Center und Ming Ren Square sind rund 10 Kilometer voneinander entfernt. Sender von Rohde & Schwarz mit 1 kW Ausgangsleistung werden mit einer Mittenfrequenz von 754 MHz und einer Bandbreite von 5 MHz (später 10 MHz) arbeiten. Ein softwaredefinierter Funkempfänger der Technischen Universität Braunschweig und ein Kathrein-Signalanalysator seien im Test enthalten. Mit dieser durchgängigen Implementierung planen ABS und CBN die Durchführung verschiedener Tests zur Feldstärkenausbreitung, Netzabdeckung, zum Mobilitätsempfang, zu Anwendungsmöglichkeiten und zur Zusammenarbeit mit LTE-Unicast-Netzen.
Das von der Bayerischen Forschungsstiftung (BFS) finanzierte 5G-TODAY-Projekt in Bayern, das seit Dezember 2018 läuft, habe die NRTA-Delegation bei einem Besuch in München Mitte April 2019 interessiert. Der Bayerische Rundfunk, das Institut für Rundfunktechnologie (IRT), Kathrein, Rohde & Schwarz und Telefónica Deutschland arbeiten in diesem Forschungsprojekt an einer Rundfunklösung für die zukünftige 5G-Technologie. Zwei Hochleistungssender von Rohde & Schwarz an den Standorten Wendelstein und Ismaning senden beide mit 100 kW Antennenleistung in einem Single-Frequency Network.
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Und wo steht, dass hier Geheimdiensttechnologie nach China exportiert werden soll?