Kodi ist netzwerkfähig in alle Richtungen
Kodi vermag aber nicht nur über das Netzwerk auf andere Ressourcen zugreifen, sondern ist auch selbst im Netzwerk zu erreichen und bietet unter anderem ein Webinterface, über das die Medien, die Kodi sieht, durchsucht und gestartet werden können. Mal eben vom PC aus den Film aussuchen, der im Wohnzimmer gestartet werden soll, kann auch praktisch sein.
Man sieht aber auch über das Netzwerk, welche Aktivität am Kodi gerade läuft, also welcher Film geschaut wird, an welcher Position dieser steht. Diese Fernsteuerung ist vor allem als Komfortfeature gedacht, lässt sich aber natürlich auch zur Überwachung verwenden und ist somit mit Bedacht einzusetzen oder wahlweise abzuschalten. Da Kodi, abgesehen vom Scrappen, nur lokal im Netzwerk arbeitet und keine eingebaute Cloudintegration hat, sind die Datenschutzprobleme im Vergleich zu kommerziellen Streaminganbietern sehr überschaubar.
Positiv an der Netzwerkfähigkeit ist, dass sich Kodi-Geräte sehr kooperativ zeigen, sowohl als Quelle für Medien als auch als Ziel, für Streams zu fungieren. Man kann im Prinzip von einem Kodi einen anderen fernsteuern, indem man ihn Medien abspielen lässt, die von einem dritten Kodi stammen.
Wesentlich praxisnäher aber ist meist die Fernsteuerung über einen Second Screen. Mittels der App Kore (der offiziellen Kodi-Fernsteuerung) lassen sich alle Kodi im lokalen Netzwerk finden und kontrollieren. Hat man also seine Fernsteuerung verlegt oder will man auf eine Airmouse verzichten, so reicht auch das eigene Smartphone vollkommen aus. Kore greift dabei auf die Metainformationen und Bilder zu, die Kodi zuvor per Scrapper zusammengetragen hat, und bietet eine optisch ansprechende Bedienung.
Fazit
Zusammenfassend kann man sagen, dass die hier vorgestellten Lösungen ein wenig Arbeit beim Einrichten brauchen und sicherlich nicht für alle gleichermaßen geeignet sind. Die Investitionen für Geräte halten sich zwar in Grenzen, sind aber dennoch nicht ganz unerheblich.
Dafür bekommt man weit mehr, als mit einer konventionellen Satellitenempfangslösung möglich ist, und arbeitet mit Geräten, die medial gleichzeitig noch ganz andere Funktionsbereiche eröffnen. Wer bereits Satellitenschüssel, NAS oder Kodi im Einsatz hat, kann hier Komponenten ergänzen, um die Kette zu schließen.
Insgesamt stellt Satellitenempfang heute immer noch die beste Option dar, um ein riesiges mediales Angebot freier Inhalte flexibel zu nutzen. Mittels Aufnahmen und einem eigenen Medienarchiv macht man sich hierbei auch unabhängig von kommerziellen Anbietern und deren Datenerfassung. Statt spezieller Koaxialkabel kann man heute leicht auf Standardnetzwerktechnik ausweichen und alle netzwerkfähigen Geräte hier medial mit einbinden.
Mathias Küfner hat an der TU München Informatik mit Nebenfach Psychologie studiert und arbeitet seit 2001 mit digitalen Rundfunksystemen. Dies umfasst Konzeptstudien sowie die Projektierung, Konfiguration und Programmierung im Bereich von Audioanwendungen, Verkehrstelematik, DAB+-Sendernetzen, Multiplexern und Empfängern.
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Kodi, das universelle Mediacenter |
Kann man auch gut an vielen der hier geschriebenen Kommentare ablesen: das Thema ist sehr...
Bei der Verwendung von KODI als Frontend werden alle Medien identisch bedient. Das dann...
Der VCR ist nur ein Aspekt der Installation. KODI dient für alle Medien als einheitliche...
So um 2005 hab ich neidisch von solchen Projekten gelesen, als ich noch mit einem DVD...