Ferngesteuertes Einparken: Kia ruft EV9 wegen Bremsproblemen beim Einparken zurück

Beim automatischen Einparken sollte ein Fahrzeug rechtzeitig stoppen. Weil einige Kias das nicht machten, ruft der südkoreanische Automobilkonzern ein Modell in die Werkstatt.
Das Problem tritt bei dem SUV EV9 auf: Ein Softwarefehler beim Einparkassistenten Remote Smart Parking Assist (RSPA)(öffnet im neuen Fenster) , der das Fahrzeug ferngesteuert ein- oder ausparkt, kann dabei einen Unfall verursachen. Erstmals passierte das Anfang September in Südkorea.
Der Fehler liegt in der Software der integrierten elektronischen Bremse (IEB), der dazu führe, dass in bestimmten Situationen nicht genug Bremsdruck aufgebaut werde, heißt es in einer Mitteilung von Kia (pdf)(öffnet im neuen Fenster) an die US-Verkehrsbehörde National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA). Das erhöhe die Gefahr eines Unfalls.
Es wird nicht genug gebremst
Bei dem Unfall in Südkorea war das Fahrzeug nur mit etwa 3 km/h, also mit Schrittgeschwindigkeit unterwegs. Bei der Untersuchung des Vorfalls zeigte sich, dass die IEB-Software bei wiederholtem Bremsen bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten, was beim Einparken ja vorkommt, nur unzureichenden Bremsdruck ausübt. "Unzureichender Bremsdruck kann zu längeren Bremswegen bei der Verwendung von RSPA führen" , resümierte Kia.

Zwar verfügen auch andere Modelle des Herstellers über den RSPA, etwa der Kia EV6 . Allerdings ist das Problem nur beim EV9 aufgetreten. In den USA ruft Kia 12.400 Fahrzeuge der Modellgeneration 2024 zurück. In der Rückrufdatenbank des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) finden sich dazu keine Angaben. Softwarefehler sind inzwischen der Grund für fast ein Viertel der Fahrzeugrückrufe in den USA .
Kia will die Besitzer der betroffenen Fahrzeuge informieren. Diese sollen eine Kia-Werkstatt aufsuchen, wo eine neue IEB-Software "mit verbesserter Logik" installiert wird.



