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FCC verhängt Strafe: Telekomfirma zahlt für gefälschten Biden-Wahlanruf

Die Telekom-Firma will Kunden künftig genauer prüfen, wenn sie die Netze des Unternehmens zur Datenübermittlung nutzen.
/ Ingo Pakalski , dpa
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Mit einem gefälschten Anruf von US-Präsident Joe Biden sollte der Wahlkampf beeinflusst werden. (Bild: Justin Sullivan/Getty Images)
Mit einem gefälschten Anruf von US-Präsident Joe Biden sollte der Wahlkampf beeinflusst werden. Bild: Justin Sullivan/Getty Images

Die Übermittlung eines gefälschten Wahlkampfanrufs mit der Stimme von US-Präsident Joe Biden kommt eine US-amerikanische Telekom-Firma teuer zu stehen. Lingo Telecom zahlt nach einer Vereinbarung mit der US-Aufsichtsbehörde FCC(öffnet im neuen Fenster) eine Million US-Dollar als Strafe.

Zudem verpflichtete sich der Dienstleister in einem bisher einmaligen Programm, die Vertrauenswürdigkeit von Kunden zu prüfen, die seine Netze zur Datenübermittlung nutzen.

Bei dem automatisierten Anruf mit einer täuschend echt klingenden Stimme Bidens wurden Wähler im Bundesstaat New Hampshire im Januar 2024 aufgerufen, nicht an der Vorwahl seiner Demokratischen Partei teilzunehmen. Damit sollte der US-Wahlkampf manipuliert werden.

Auch die Anruferinformationen wurden gefälscht

Bidens Stimme wurde mit Software mittels künstlicher Intelligenz generiert. Software auf Basis von KI kann mithilfe von Tonaufnahmen bestimmter Personen darauf trainiert werden, beliebige Sätze mit deren Stimme zu sprechen.

Die Absender-Informationen bei dem Anruf wurden ebenfalls gefälscht; es entstand der Eindruck, der Anruf sei von einem politischen Komitee der Demokraten gekommen. Prinzipiell sind solche sogenannten Robocalls ein gängiges Wahlkampfinstrument in den USA - allerdings ohne Stimmen- und Absenderfälschung.

Fachleute sehen die Robocalls als ein attraktives Ziel für derartige Manipulationen, da diese nur schwer zu überwachen seien. Mit passenden Maßnahmen will Lingo Telecom dieses Ziel erreichen.

Ein Politberater hat den Fake-Anruf veranlasst

Der Urheber des Anrufs war ein Politberater. Im Mai 2024 schlug die FCC eine Strafe von sechs Millionen US-Dollar vor(öffnet im neuen Fenster) .

Der automatisierte Anruf mit Bidens gefälschter Stimme weckte in den USA neue Sorgen, KI könnte vor der Präsidentenwahl im November 2024 noch häufiger missbraucht werden. Die FCC stärkte danach den rechtlichen Rahmen für das Vorgehen gegen solche KI-Fakes.


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