FBI: US-Biometriedatenbank ist betriebsbereit
Die US-Bundespolizei FBI hat die Entwicklung ihres auf biometrischen Daten beruhenden Personenerkennungsprogramms NGI abgeschlossen. Besonders die Funktion zur Gesichtserkennung ist jedoch umstritten.

Nach mehreren Jahren des Aufbaus ist die FBI-Personendatenbank Next Generation Identification (NGI) nun vollständig betriebsfähig. Wie die US-Bundespolizei am Montag mitteilte, wurde das NGI-System entwickelt, um die Möglichkeiten der biometrischen Personenerkennung zu erweitern und schließlich die bis zuletzt aktuelle FBI-Datenbank Integrated Automated Fingerprint Identification System (IAFIS) zu ersetzen. Zudem werden mit NGI nun zwei neue Programme eingeführt: Rap Black und die umstrittene Gesichtserkennungsfunktion Interstate Photo System (IPS).
Den Angaben zufolge ermöglicht Rap Black "bevollmächtigten Einrichtungen", fortlaufende Statusmeldungen über das Vorstrafenregister von Personen in vertrauensvollen Positionen - wie zum Beispiel Lehrern - zu erhalten. IPS ist laut FBI ein "Ermittlungswerkzeug", das eine Bilderkennungsfunktion für Fotos von Kriminellen ermöglicht. "Diese Leistung ist ein bedeutender Schritt vorwärts für die Strafjustizgemeinschaft, indem Biometrik als Ermittlungshilfe genutzt wird", heißt es in der Mitteilung der US-Bundespolizei.
Relativ geringe Erfolgsquote bei der Gesichtserkennung
Besonders das Gesichtserkennungsprogramm wurde von US-Bürgerrechtsgruppen in der Vergangenheit schon heftig kritisiert. Wie das US-Portal The Verge berichtet, ist ein Kritikpunkt, dass in NGI Daten von den Strafvollzugsbehörden sowie aus zivilen Quellen, etwa den Personalunterlagen von Angestellten und Datenbanken über Hintergrundüberprüfungen, zusammengemischt werden. Demnach wird das System schätzungsweise 52 Millionen Gesichter sammeln. Einige Branchenkenner halten IPS für ineffektiv gemessen an der relativ niedrigen Erfolgsquote. "Für jedes bestimmte Gesicht gibt NGI eine Liste mit 50 Kandidaten aus und verspricht lediglich eine 85-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass der Verdächtige auf dieser Liste sein wird", schreibt The Verge.
Die jüngste Programmphase von NGI wurde seit Februar 2011 eingeführt. Dazu gehören laut FBI verbesserte automatisierte Fingerabdruck- und verborgene Suchmöglichkeiten, mobile Fingerabdruckerkennung sowie eine elektronische Bildspeicherung - und das alles bei verbesserter Schnelligkeit und automatischem elektronischen Austausch von Fingerabdrücken zwischen mehr als 18.000 Strafverfolgungsbehörden.
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