FBI-Akte: "Steve Jobs nahm früher Drogen und verzerrte die Realität"

Laut einer jetzt veröffentlichten Akte zu Steve Jobs wusste das FBI, dass der Apple-Gründer in seiner Jugend Marihuana, Haschisch und LSD genommen hatte. Seit 1986 war Jobs nach eigener Aussage clean.

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Steve Jobs im Januar 1992
Steve Jobs im Januar 1992 (Bild: Blake Sell/Reuters)

Das FBI wusste, dass Apple-Gründer Steve Jobs in seiner Jugend Drogen probiert hatte und ihm in seinem Umfeld "Unehrlichkeit und Realitätsverzerrung" vorgeworfen wurde. Das geht aus einer Akte aus dem Jahr 1991 hervor, die am 9. Februar 2012 offengelegt wurde. Die US-Bundespolizei hatte Jobs im Vorfeld einer Ernennung für den Exportausschuss von George Bush überprüft. Bush war von 1989 bis 1993 der 41. Präsident der USA.

Die Drogenerfahrungen von Jobs sind bekannt und bereits Gegenstand der autorisierten Biografie von Walter Isaacson. Der junge Jobs habe weder Gesetze noch Autoritäten respektiert, sei ohne Kraftfahrzeugkennzeichen Auto gefahren und habe das College abgebrochen, hieß es da. "Die Einnahme von LSD war eine tiefgreifende Erfahrung, eines der wichtigsten Dinge in meinem Leben", sagte Jobs Isaacson.

Zweifel an der Ehrlichkeit

Jobs sagte dem FBI laut der jetzt veröffentlichten Akte, dass er seit fünf Jahren keine illegalen Drogen genommen habe. Von 1970 bis 1974 experimentierte er mit Marihuana, Haschisch und LSD. "Das war während der Highschool und dem College, und er verwendet diese Stoffe meist für sich selbst", so der Bericht.

Das FBI befragte über 30 Menschen aus dem Umfeld von Jobs, Nachbarn, Freunde und Arbeitskollegen und ihn selbst. In der 191-Seiten-Akte heißt es: "Mehrere befragte Personen bezweifeln die Ehrlichkeit von Herrn Jobs und sagen, er verdrehe die Wahrheit und verzerre die Realität, um seine Ziele zu erreichen."

Selbst Menschen, die Bedenken wegen des Charakters von Jobs hatten, hielten ihn für geeignet, Regierungsberater zu werden. Ein Befragter, der Jobs eine Tendenz zur "Irreführung" vorwarf, sagte zugleich, dass Jobs die "Fähigkeiten habe, um eine hohe Regierungsposition zu bekleiden", weil "Ehrlichkeit und Integrität nicht die erforderlichen Qualitäten für eine solche Position sind."

Realitätsverzerrungsfeld

Realitätsverzerrungsfeld (Reality Distortion Field) ist ein Begriff, den der Apple-Manager Guy L. "Bud" Tribble bereits 1981 verwendete, um das Charisma und die manipulative Überzeugungskraft von Jobs zu beschreiben. Tribble leitete den Begriff scherzhaft aus dem Star-Trek-Universum her. Biograph Isaacson schreibt, dass sich Jobs das RDF auf dem Reed College von Robert Friedland angeeignet habe.

Bush ernannte Jobs am 24. Mai 1990 zum Mitglied des Exportausschusses, dem er bis Januar 1993 angehörte. Das FBI kann solche Personenakten nach dem Tod eines Menschen öffentlich machen. Jobs starb im Oktober 2011 an Krebs. Die Nachrichtenagentur Bloomberg und andere hatten die Freigabe nach dem Freedom of Information Act eingefordert.

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egal 13. Feb 2012

Ja, wenn der Name mit berg aufhört hat man schon mal gute Karten... ;-)

Trollversteher 13. Feb 2012

Da habe ich während meiner "wilden" Phase aber andere Erfahrungen in meinem persönlichem...

flow77 11. Feb 2012

Noch interessanter wäre es aber gewesen wenn er keine Drogen genommen hätte. Welche...

ichbert 11. Feb 2012

jup ;)



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