Fastfood: Werbeschlacht der Lieferdienste kostete 780 Millionen Euro

Die Auseinandersetzung um den deutschen Markt für Essenslieferdienste hat die Unternehmen mehrere hundert Millionen Euro für Werbeausgaben gekostet. Nach einer Auswertung der Marktforschungsfirma Nielsen für das Wirtschaftsmagazin Capital(öffnet im neuen Fenster) gaben die drei wichtigsten Anbieter Lieferando, Lieferheld und Pizza.de zwischen den Jahren 2010 und 2019 brutto insgesamt rund 780 Millionen Euro für Werbung aus. Allein im Jahr 2018 beliefen sich die Ausgaben in Fernsehen, Radio, Print, auf Plakaten und für Displayanzeigen im Internet auf 175 Millionen Euro.
Nach der Marktbereinigung zum Jahreswechsel 2018/2019 sank im Jahr 2019 das kumulierte Werbebudget wieder auf weniger als 120 Millionen Euro. In Deutschland hatte Takeaway aus den Niederlanden mit seiner Marke im Dezember 2018 für rund 930 Millionen Euro die Lieferdienste Lieferheld, Pizza.de und Foodora übernommen.
Das britische Unternehmen Deliveroo beendete im August 2019 nach dem Zusammenschluss der Wettbewerber seinen Essenslieferdienst in Deutschland . Mit Ablauf des 16. August wurde der Betrieb eingestellt. Damit ist Lieferando praktisch allein im deutschen Markt.
Die Vermittlung von Essensbestellungen sei "kein einfaches Geschäft" , sagte Takeaway-Chef (Lieferando) Jitse Groen dem Magazin Capital. "Ich hatte 30 Wettbewerber in Holland, 30 oder 40 in Deutschland, die sind alle weg."
Auch Emmanuel Thomassin, Finanzchef von Delivery Hero, bestätigte: Deutschland sei "kein guter Markt für Food" . Es gebe "bei weitem attraktivere Märkte" . So hat das Berliner Unternehmen jüngst angekündigt, in Südkorea Marktführer Woowa Brothers für 3,6 Milliarden Euro zu übernehmen.



