Far Cry 5 angespielt: Funkturmlos im Reich der Rednecks
Das virtuelle Montana im Ausnahmezustand: Far Cry 5 schickt uns in die US-Provinz. Vor allem eine kleine spielerische Änderung gegenüber den Vorgängern dürfte spürbare Auswirkungen auf die Immersion haben.

Wir liegen auf der Lauer und schauen erst mal nur zu, was unten auf der Straße passiert. Schön ist es nicht: Die Mitglieder dieser seltsamen Sekte haben ein paar Zivilisten in ihre Gewalt gebracht, ein Massaker deutet sich an. Klar - in Far Cry 5 müssen wir da natürlich helfen. Das Actionspiel schickt uns in die tiefste nordamerikanische Provinz: Wir sind in einem fiktiven Gebiet namens Hope County unterwegs, einer Art komprimiertem Nachbau des real existierenden Bundesstaates Montana.
Dass wir in den USA unterwegs sind, erkennen wir auch an einem etwas morbiden Detail: Der Baseballschläger, den wir zu Beginn bei unserem Anspieltermin in der Hand halten, ist in den Farben der Stars-and-Stripes-Flagge lackiert. Bevor wir uns mit den Sektenmitgliedern unten auf der Straße anlegen, wechseln wir per Kreismenü zu einer anderen Waffe, in diesem Fall zu einem Maschinengewehr.
Sobald der erste Schuss gefallen ist, stürzt sich ungefähr ein gutes Dutzend Sektenmitglieder auf uns. Den Kampf in Far Cry 5 auf der Spielemesse E3 fanden wir herausfordernd - was zum einen daran liegt, dass die Balance noch lange nicht abgeschlossen ist, wie einer der Entwickler uns gesagt hat. Zum anderen gibt es keine Minimap mehr, auf der wir die Gegner und ihre Position sehen können.
Das hat bei unserem ersten Versuch der Geiselbefreiung eine unschöne Folge: Ein Sektenmitglied hat sich hinter uns geschlichen und uns per Baseballschläger in unschöner Redneck-Manier ausgeschaltet - übrigens war der Schläger ebenfalls in Rot, Blau und Weiß lackiert.
Im nächsten Versuch haben wir entsprechend aufgepasst und uns immer wieder umgeblickt - immerhin zeigt uns eine kleine rote Markierung in der Landschaft, wo sich ein Feind befindet, so dass wir die Gegner kaum übersehen können.
Eine weitere Änderung gegenüber den Vorgängern dürfte langfristig noch größere Auswirkungen haben. Es gibt nämlich keine Funktürme mehr, über die wir die Symbole für Nebenaufgaben auf der Karte freigeschaltet haben.
In Far Cry 5 bekommen wir die zusätzlichen Jobs zum Beispiel, indem wir mit Passanten sprechen, herumliegende Zeitungen lesen oder zumindest mal anklicken und in Büchern stöbern. Wir finden, das klingt spannend, weil es den Spieler noch stärker in die Welt hineinziehen könnte.
Zum Glück müssen wir uns der bösen Sekte nicht ganz allein stellen: Zur Unterstützung können wir uns einen Begleiter aussuchen. Im Angebot sind ein Pilot, eine Spezialistin für Scharfschützenjobs und ein Hund namens Boomer - der übrigens auf einer real existierenden Fellschnauze eines Entwicklers basiert. Boomer stürzt sich im Nahkampf auf Feinde, wenn wir selbst kämpfen oder ihm das entsprechende Kommando erteilen, außerdem apportiert er für uns Waffen und andere Gegenstände von Feinden.
Bei unserem Ausflug nach Hope County sind wir auch schon mit einem Auto über eine Landstraße gebrettert. Die Umgebungen sehen sehr stimmungsvoll aus, grafisch bedeutet Far Cry 5 im Vergleich zum Vorgänger noch mal einen gut sichtbaren Sprung nach vorne. Und dabei haben wir nur ein kleines Gebiet sehen können: Laut einem der Entwickler baut Ubisoft nahezu das gesamte, sehr abwechslungsreiche Montana mitsamt Wäldern, mehr oder weniger verschneiten Bergketten, Seen und allerlei Orten nach.
Was sagt wohl Montana?
Dazu war ein Team der Entwickler wochenlang vor Ort, um rund 60.000 Fotos zu schießen, nach denen die Spielwelt dann gestaltet wird. Die Politik oder Verwaltung des Bundesstaates hat sich übrigens noch nicht zu Far Cry 5 geäußert. Im Falle von Ghost Recon Wildlands gab es nach der Veröffentlichung scharfe Proteste von Bolivien, um das es in dem Spiel geht.
Far Cry 5 erscheint nach aktuellem Stand am 27. Februar 2018 für Windows-PC, Xbox One und Playstation 4. Neben der Standardausgabe sollen laut Ubisoft auch diverse Sammlereditionen auf den Markt kommen.
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Naja, Montana ist groß. Viele Gegner sind also wünschenswert. :-)
Kann man wohl sagen. In Schleswig-Holstein liegt, sprichwörtlich, die Weitewelt. Also...