Falcon Heavy: Beim zweiten Mal wird alles besser
Die größte Rakete der Welt fliegt wieder. Diesmal mit voller Leistung, einem Satelliten und einer gelungenen Landung im Meer. Die Marktbedingungen sind für die Schwerlastrakete Falcon Heavy in nächster Zeit allerdings eher schlecht.

Die Schwerlastrakete Falcon Heavy des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX hat ihren ersten kommerziellen Flug absolviert und den rund 6.500 Kilogramm schweren Telekommunikationssatelliten Arabsat 6a ins All gebracht, wie das Unternehmen twitterte. Gestartet war die rund 70 Meter hohe Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida.
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- Es gibt nur wenige Satelliten für die Falcon Heavy
Alle drei wiederverwertbaren Stufen der Rakete kehrten rund zehn Minuten nach dem Start sicher zur Erde zurück, zwei der sogenannten Booster landeten auf der Erde, einer auf einem Drohnenroboterschiff vor der Küste Floridas, wie es hieß.
Der erste Flug der Falcon Heavy gehörte zu den größten Ereignissen der Raumfahrt im Jahr 2018. Die Nutzlast des Testfluges waren ein Auto und eine Puppe im Raumanzug. Mit Arabsat-6A stand nun der erste Satellitenstart auf dem Plan. Ursprünglich sollte die Schwerlastrakete schon am frühen Donnerstag starten, allerdings verhinderten trotz Sonne und blauem Himmel zu starke Höhenwinde den Start. Einen Tag später, am Freitag um 0:35 MESZ, gelang dieser.
Im Jahr davor war die Falcon Heavy überarbeitet worden. Alle Teile der Rakete sind damit auf dem technischen Stand der neuen Falcon 9 Block 5. Die 27 Triebwerke liefern zusammen etwa 10 Prozent mehr Schub als noch beim ersten Start. Außerdem sind die neuen Seitenbooster schneller wiederverwendbar. Das sollten sie auch, schon für Juni ist der nächste Flug einer Falcon Heavy mit den gleichen Seitenboostern geplant. Eine Wiederholung der doppelten Landung vom vergangenen Jahr ist also notwendig, um den Zeitplan zu halten.
Zentralstufe legte heiße Landung hin
Im Gegensatz dazu verließ sich SpaceX weniger stark auf eine erfolgreiche Landung der Zentralstufe im zweiten Versuch. Beim ersten Flug landeten zwar die beiden Seitenbooster auf dem Festland, aber der Neustart der Triebwerke in der Zentralstufe misslang und sie stürzte ins Meer. Diesmal sollte die Landung fast 1.000 km vom Startplatzplatz entfernt im Atlantik gelingen. Beim vergangenen Flug waren es noch 670 km.
Das deutet auf eine noch höhere Geschwindigkeit vor der Rückkehr zur Erde hin. Gleichzeitig steht damit weniger Treibstoff zur Verfügung, um die Raketenstufe abzubremsen. Sie war also beim Wiedereintritt wesentlich höheren Temperaturen ausgesetzt, als alle anderen Raketenstufen von SpaceX bisher. Zu den Verbesserungen beim Block 5 gehörte allerdings auch der Hitzeschutz, der schon bei der Falcon 9 umfassend getestet wurde. Dennoch stand eine dritte Zentralstufe für den nächsten Flug der Falcon Heavy im Juni schon zuvor bereit.
Die höhere Geschwindigkeit der Zentralstufe ist bei der Falcon Heavy notwendig. Sie erreichte rund 10.700 km/h, im Vergleich zu 8.500 km/h bei der Falcon 9. Denn auf der Zentralstufe ist die gleiche Oberstufe montiert wie auf der Falcon 9. Wenn sie eine größere Nutzlast in den Orbit bringen soll, braucht sie eine höhere Anfangsgeschwindigkeit - und tatsächlich ist die Nutzlaststeigerung der Falcon Heavy in dem Fall bescheiden.
Die Falcon Heavy bringt derzeit kaum Vorteile
Eine Falcon 9 Block 5 kann etwa 5,5 Tonnen in den Standardtransferorbit für geostationäre Satelliten bringen, wenn die erste Stufe landen soll. Ohne Landung sind es 8 Tonnen, genauso viel wie die maximal mögliche Nutzlast für den aktuellen Flug der Falcon Heavy, bei der die Seitenbooster zum Land zurückkehrten. Wenn alle Raketenstufen im Meer landen, wären auch 10 Tonnen möglich, allerdings hat SpaceX noch keine drei Drohnenschiffe für diesen Zweck. Ihre volle Leistung erreicht die Falcon Heavy erst bei Verzicht auf die Landung der Zentralstufe, die dann keinen Treibstoff für das Brems- und Landemanöver mehr benötigt. Selbst wenn die beiden Seitenbooster wiederverwendet würden, wären noch über 20 Tonnen Nutzlast möglich.
Zurzeit werden solche Nutzlasten aber schlicht nicht benötigt. Arabsat-6A wiegt 6,5 Tonnen und gehört damit schon zu den schwersten Nachrichtensatelliten. Die Falcon Heavy brachte ihn in einen ungewöhnlich hohen Übergangsorbit, der Treibstoff spart und einige zusätzliche Jahre Betriebszeit ermöglichen soll. Der Startvertrag stammt allerdings noch aus dem Jahr 2015. Damals flogen noch die weniger leistungsfähigen Falcon 9 Block 2 Raketen mit höchstens 4,8 Tonnen Nutzlast ohne Wiederverwendung. Durch die Leistungssteigerung der Merlin-Triebwerke machte SpaceX die Falcon Heavy für normale Satelliten selbst überflüssig.
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Es gibt nur wenige Satelliten für die Falcon Heavy |
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Das ist aber nicht das, was Dein Vorposter forderte. Auch das Nerva-Triebwerk stößt...
Ad1 Das ist keien Science Fiction sondern eine alte Technologie. Die Nasa konnte das...
Hallo Der Satellit wird auf einer Geotransfer Bahn oder einer Supersyncronen Bahn...
Bitte schön: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Symphonie_(Satellit)