Fake-Profile: Razzia bei Dating-Portal Lovoo in Dresden und Berlin

Die Vorwürfe sind schon seit Monaten bekannt. Nun will die Staatsanwaltschaft herausfinden, ob sich das Faken von weiblichen Profilen bei Lovoo beweisen lässt.

Artikel veröffentlicht am , /dpa
Das Dating-Portal Lovoo war am Tag der Razzia nicht zu erreichen.
Das Dating-Portal Lovoo war am Tag der Razzia nicht zu erreichen. (Bild: Lovoo)

Wegen Betrugsverdachts hat die Polizei am Mittwoch die Dresdner Geschäftsräume des Dating-Portals Lovoo durchsucht. Das Unternehmen stehe im Verdacht, in großem Stil gefälschte weibliche Profile eingesetzt zu haben, um kontakt- und zahlungswillige männliche Kunden abzuzocken, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden. Es lägen auch drei Haftbefehle vor. Gegen wen sie gerichtet sind und ob sie vollstreckt wurden, sagte er nicht. Die Website war am Dienstagnachmittag nicht zu erreichen.

Einem Bericht der Bild-Zeitung zufolge wurden die beiden Firmengründer festgenommen. Auch das Lovoo-Büro in Berlin sowie die Wohnungen der Geschäftsführer sollen durchsucht worden sein.

Betrugsvorwürfe seit September bekannt

Noch am frühen Nachmittag war die Polizei mit der Durchsuchung der Firmenräume in einer großen Dresdner Einkaufsstraße beschäftigt. Beamte in Zivil trugen Kartons aus den Büros. Vor dem Gebäude standen Einsatzwagen. Die Staatsanwaltschaft kündigte eine Erklärung im weiteren Tagesverlauf an.

Lovoo hat nach eigenen Angaben mehr als 50 Millionen Nutzer weltweit und bezeichnet sich selbst als "das am schnellsten wachsende Netzwerk zum Kennenlernen neuer Menschen". Fast 200 Mitarbeiter sind in Dresden und Berlin beschäftigt.

Die Betrugsvorwürfe waren im September vergangenen Jahres bekanntgeworden. Die c't hatte berichtet, dass ihr zugespielte Daten auf eine groß angelegte Fälschung weiblicher Nutzerprofile bei Lovoo schließen ließen. Männer, die Kontakt gesucht hätten, seien so in die Kostenfalle gelockt worden. Das Unternehmen hatte die Vorwürfe bestritten.

Nachtrag vom 8. Juni 2016, 16:50 Uhr

Am Nachmittag wurden weitere Details zur Razzia bekannt. Demnach gab es in Dresden 13 Durchsuchungen, in Berlin zwei, und in Nürnberg hatte die Polizei eine Wohnung oder ein Büro im Visier. Rund 200 Polizisten waren im Einsatz. Den drei Geschäftsführern und neun weiteren Lovoo-Mitarbeitern im Alter zwischen 25 und 38 Jahren wird gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen.

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Rulf 10. Jun 2016

das ist kein spruch, das ist die harte realität...

mingobongo 10. Jun 2016

Das ist in anderen Flirt Apps sicherlich nicht viel anders. Von den meisten Frauen...

zacha 09. Jun 2016

Also am Anfang wusste ich es nicht, hab dann mal für ein Weile Premium bezahlt weil ich...

Pete Sabacker 09. Jun 2016

Trotzdem ist er gestraft. Er muss sich dann nämlich darum kümmern, seinen Leihwagen zu...



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