Fake-IT-Freelancer: Betreiberin von Nordkorea-Laptopfarm muss 8,5 Jahre in Haft

Eine US-Amerikanerin aus dem Bundesstaat Arizona ist zu 8,5 Jahren Haft verurteilt worden: Sie hatte eine Laptopfarm in ihrem Zuhause betrieben, über die nordkoreanische IT-Freelancer vorgaukelten, sich in den USA zu befinden.
Seit Jahren schleusen sich Nordkoreaner als Freelancer weltweit in Unternehmen ein , wo sie unter falscher Identität arbeiten. Das mit den Jobs verdiente Geld soll über Geldwäscheaktionen nach Nordkorea gelangen. Außerdem gab es bereits Fälle, in denen die Freelancer Informationen abgriffen.
Die Verurteilte soll laut The Register(öffnet im neuen Fenster) von Oktober 2020 bis Oktober 2023 eine Laptopfarm bei sich zu Hause betrieben haben. Als die Behörden im Oktober 2023 einen Vollstreckungsbefehl vollzogen, beschlagnahmten sie rund 90 Rechner. Die Frau soll zudem 49 von US-Firmen als Arbeitsgeräte ausgegebene Laptops nach Übersee verschickt haben, unter anderem in eine chinesische Stadt an der Grenze zu Nordkorea.
Zusätzliche Geldstrafe verhängt
Zusätzlich zu ihrer Haftstrafe muss die Frau 284.555,92 US-Dollar zurückgeben, die sie mit dem Betrieb der Laptopfarm verdiente. Außerdem muss sie 176.850 US-Dollar Strafe zahlen. An ihre Haftstrafe schließen sich drei Jahre Bewährung an.
In dem Fall, in dem die Verurteilte eine Rolle spielt, wurden die Identitäten von insgesamt 68 Personen gestohlen und 309 US-Unternehmen sowie zwei internationale Firmen betrogen. Nordkoreanische IT-Freelancer sollen unter anderem Fortune-500-Unternehmen, ein Technologieunternehmen aus dem Silicon Valley, ein Luftfahrtunternehmen und einen großen Fernsehsender infiltriert haben.
Erst kürzlich gingen Ermittler in den USA in einem weiteren Fall gegen nordkoreanische ITler und ihre Helfer vor . Dabei kam es zu Vorladungen und Festnahmen, außerdem wurden weitere Laptopfarmen hochgenommen.



