Fake-Anrufe bei US-Politikern: Smartphone von Trumps Stabschefin gehackt

Ein unbekannter Angreifer hat offenbar erfolgreich das private Smartphone von Trumps Stabschefin Susie Wiles infiltriert und Kontaktdaten abgegriffen, um weitere hochrangige Politiker und Führungskräfte aus der Wirtschaft zu attackieren. Wie das Wall Street Journal berichtet(öffnet im neuen Fenster) , erhielten mehrere US-Senatoren, Gouverneure und Wirtschaftsvertreter infolgedessen betrügerische Nachrichten und Anrufe von einer fremden Person, die sich als Wiles ausgab.
Wer genau hinter diesem Angriff steckt und welches Ziel der Angreifer verfolgt, ist noch unklar. Das Weiße Haus und das FBI bestätigten dem Bericht zufolge aber, die Vorfälle aktiv zu untersuchen. Man nehme "die Cybersicherheit des Präsidenten und all seiner Mitarbeiter sehr ernst" , betonten die US-Regierung und der amtierende FBI-Direktor Kash Patel.
Den Angaben nach gehen die Behörden davon aus, dass der Angreifer Wiles' Stimme bei den getätigten Anrufen per KI imitiert hat. Betroffene wurden jedoch misstrauisch, da die Stimme häufig mit fehlerhafter Grammatik sprach und Nachrichten nicht so formuliert waren wie von Wiles gewohnt. Von den Angerufenen gestellte Fragen über Trump, deren Antworten die Stabschefin hätte kennen müssen, konnte der Anrufer zudem nicht beantworten. Überdies erfolgte die Kommunikation über eine unbekannte Rufnummer.
Laut FBI wohl kein staatlicher Akteur
Wiles selbst soll ihren Kollegen erzählt haben, die Kontaktliste ihres Smartphones sei gehackt worden. Betroffen ist aber wohl nicht ihr beruflich genutztes Telefon, sondern ein privates Gerät. Dennoch dürfte der Angreifer damit Zugriff auf Rufnummern zahlreicher hochgradig einflussreicher Persönlichkeiten erlangt haben. Wiles gilt als Trumps engste Beraterin und verfügt über weitreichende Kontakte in Regierungs- und Wirtschaftskreisen.
Wie genau der Angreifer an die Kontaktdaten gelangt ist, ist noch unklar. Das FBI geht jedoch nicht davon aus, dass es sich bei dem Angreifer um einen staatlich kontrollierten Akteur handelt, der im Auftrag einer anderen Regierung tätig ist. Wie die Behörde zu dieser Einschätzung gelangt ist, geht aus dem Bericht allerdings nicht hervor. Kongressabgeordnete sollen bereits über den Vorfall informiert worden sein.
Nach der Signal-Affäre und den später an die Öffentlichkeit gelangten Schwachstellen beim von Telemessage entwickelten und von US-Spitzenpolitikern genutzten Signal-Klon TM SGNL ist dies in puncto Cybersicherheit ein weiterer großer Rückschlag für die derzeitige und seit Januar von Donald Trump angeführte US-Regierung.



